Beschluss: zur Kenntnis genommen

Herr Dr. Erik Rausch stellt sich und seine Arbeit ausgiebig vor. Er differenziert seine Angaben zwischen Kita-Kindern, Einschulungsuntersuchungen und die Berufstauglichkeit der 10. Klasse-Schulabgänger. Ausführlich erläutert er seine Beobachtungen in den Kindertagesstätten und bemängelt diese. Sein Fazit ist, dass es große Unterschiede in den Konzepten und wenig durchgehende Konzepte gibt. Er wünscht sich, dass es pädagogische Konzepte gibt, die Eltern mehr mit einbeziehen, das Lesen mehr geübt wird, es keine Altersgemischtengruppen mehr gibt und die Vorschule mehr genutzt wird.

 

Frau Teudt fragt, auf welche Orte sich seine Beobachtungen beziehen.

 

Herr Dr. Rausch gibt an, dass er für die Bereiche Fürstenwalde, Erkner und Schöneiche zuständig sei. Weiterhin erläutert er seine Beobachtungen im Bereich der Einschulungsuntersuchungen anhand eines Beispiels und stellt fest, dass die Familienverhältnisse, aus denen die Kinder kommen, schnell ersichtlich sind. Bezüglich der Berufstauglichkeit der 10. Klasse-Schulabgänger teilt er seine Bedenken mit und erläutert diese an einem Beispiel aus seiner Tätigkeit. Herr Dr. Rausch bezieht sich weiterhin auf eine bundesweite Studie, bei der die Schulabgänger aller Landkreise erfasst wurden und gibt an, dass im Landkreis Oder-Spree 13 % der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss sind.

 

Frau Dr. Weser bezieht sich auf die Aussagen über die Kitas und erläutert, dass im Kita-Gesetz verankert ist, dass Eltern an einem Konzept mitarbeiten sollen und dies größten Teils auch so stattfindet. Des Weiteren stimmt sie den Aussagen bezüglich des Lesens in den Kitas zu und sieht großen Handlungsbedarf.

 

Frau Böhnisch teilt mit, dass das Problem bezüglich des Kita-Schlüssels bekannt ist und diese versucht werden zu überarbeiten. Sie fragt, ob es denn prozentuale Zahlen gäbe, wie viele Kitas negativ aufgefallen sind.

 

Herr Dr. Rausch erklärt, dass ca. 10 – 15 % der Kitas überlaufen sind und gibt weitere Erläuterungen zu seinen Beobachtungen wieder. Eine genaue prozentuale Angabe kann leider nicht getätigt werden.

 

Herr Lehmann fordert eine einheitliche Ordnung bzw. ein einheitliches System für alle Kitas im Landkreis Oder-Spree.

 

Frau Dr. Weser erläutert, dass es kein einheitliches System mehr gibt. Weiterhin gibt Sie an, dass es im Landkreis Oder-Spree 132 Kitas und es dafür 2 Praxisberaterinnen gibt, welche sich um die Qualität, um Unterstützung und Beratung diesbezüglich kümmern. Kitas können ebenfalls Zertifikate erlangen. Im Landkreis Oder-Spree gibt es 44 zertifizierte Kitas nach verschiedenen Programmen.

 

Herr Dr. Rausch richtet sich mit einem Problem an Frau Böhnisch, welches sich um den Bereich Fürstenwalde Nord handelt. Hier fiel ihm besonders auf, dass es sehr viele osteuropäische Familien gibt, welche nur gebrochen deutsch sprechen. Die Kinder dieser Familien liegen in der Sprache weit zurück und es wäre sinnvoll, diesen Kinder zusätzlich stundenweise deutsch beizubringen. Er hält es für sehr bedenklich, dass dies noch nicht vollzogen wird.

 

Frau Wagner bezieht sich auf den Bereich Fürstenwade und möchte wissen, wie viele Kinder von Leseproblemen, Analphabetismus und Schulabgang betroffen sind. Herr Dr. Rausch kann keine genaue Zahl nennen und erläutert, dass diese Probleme in Deutschland sehr weit verbreitet sind. Im Landkreis Oder-Spree sind 13 % der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss.

 

Frau Freninez erläutert, dass das berufsvorbereitende Jahr einen anderen Stellenwert bekommen muss. Dies sollte noch einmal als Thema im Kreistag besprochen werden.