Sitzung: 14.08.2012 Ausschuss für Soziales und Gesundheit
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Herr
Dr. Erik Rausch stellt sich und seine Arbeit ausgiebig vor. Er differenziert
seine Angaben zwischen Kita-Kindern, Einschulungsuntersuchungen und die
Berufstauglichkeit der 10. Klasse-Schulabgänger. Ausführlich erläutert er seine
Beobachtungen in den Kindertagesstätten und bemängelt diese. Sein Fazit ist,
dass es große Unterschiede in den Konzepten und wenig durchgehende Konzepte
gibt. Er wünscht sich, dass es pädagogische Konzepte gibt, die Eltern mehr mit einbeziehen,
das Lesen mehr geübt wird, es keine Altersgemischtengruppen mehr gibt und die
Vorschule mehr genutzt wird.
Frau
Teudt fragt, auf welche Orte sich seine Beobachtungen beziehen.
Herr
Dr. Rausch gibt an, dass er für die Bereiche Fürstenwalde, Erkner und
Schöneiche zuständig sei. Weiterhin erläutert er seine Beobachtungen im Bereich
der Einschulungsuntersuchungen anhand eines Beispiels und stellt fest, dass die
Familienverhältnisse, aus denen die Kinder kommen, schnell ersichtlich sind.
Bezüglich der Berufstauglichkeit der 10. Klasse-Schulabgänger teilt er seine
Bedenken mit und erläutert diese an einem Beispiel aus seiner Tätigkeit. Herr
Dr. Rausch bezieht sich weiterhin auf eine bundesweite Studie, bei der die
Schulabgänger aller Landkreise erfasst wurden und gibt an, dass im Landkreis
Oder-Spree 13 % der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss sind.
Frau
Dr. Weser bezieht sich auf die Aussagen über die Kitas und erläutert, dass im
Kita-Gesetz verankert ist, dass Eltern an einem Konzept mitarbeiten sollen und
dies größten Teils auch so stattfindet. Des Weiteren stimmt sie den Aussagen
bezüglich des Lesens in den Kitas zu und sieht großen Handlungsbedarf.
Frau
Böhnisch teilt mit, dass das Problem bezüglich des Kita-Schlüssels bekannt ist
und diese versucht werden zu überarbeiten. Sie fragt, ob es denn prozentuale
Zahlen gäbe, wie viele Kitas negativ aufgefallen sind.
Herr
Dr. Rausch erklärt, dass ca. 10 – 15 % der Kitas überlaufen sind und gibt
weitere Erläuterungen zu seinen Beobachtungen wieder. Eine genaue prozentuale Angabe
kann leider nicht getätigt werden.
Herr
Lehmann fordert eine einheitliche Ordnung bzw. ein einheitliches System für
alle Kitas im Landkreis Oder-Spree.
Frau
Dr. Weser erläutert, dass es kein einheitliches System mehr gibt. Weiterhin
gibt Sie an, dass es im Landkreis Oder-Spree 132 Kitas und es dafür 2
Praxisberaterinnen gibt, welche sich um die Qualität, um Unterstützung und
Beratung diesbezüglich kümmern. Kitas können ebenfalls Zertifikate erlangen. Im
Landkreis Oder-Spree gibt es 44 zertifizierte Kitas nach verschiedenen
Programmen.
Herr
Dr. Rausch richtet sich mit einem Problem an Frau Böhnisch, welches sich um den
Bereich Fürstenwalde Nord handelt. Hier fiel ihm besonders auf, dass es sehr
viele osteuropäische Familien gibt, welche nur gebrochen deutsch sprechen. Die
Kinder dieser Familien liegen in der Sprache weit zurück und es wäre sinnvoll,
diesen Kinder zusätzlich stundenweise deutsch beizubringen. Er hält es für sehr
bedenklich, dass dies noch nicht vollzogen wird.
Frau
Wagner bezieht sich auf den Bereich Fürstenwade und möchte wissen, wie viele
Kinder von Leseproblemen, Analphabetismus und Schulabgang betroffen sind. Herr
Dr. Rausch kann keine genaue Zahl nennen und erläutert, dass diese Probleme in
Deutschland sehr weit verbreitet sind. Im Landkreis Oder-Spree sind 13 % der
Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss.
Frau
Freninez erläutert, dass das berufsvorbereitende Jahr einen anderen Stellenwert
bekommen muss. Dies sollte noch einmal als Thema im Kreistag besprochen werden.