Beschluss: zur Kenntnis genommen

Herr Balzer stellt Herr Funke, Geschäftsführer der Eisenhüttenstädter Gebäudewirtschaft, vor und übergibt das Wort an ihn.

 

Herr Funke führt aus, dass altersgerechtes Wohnen immer eine enorme Herausforderung für beide Seiten ist, für den Mieter ebenso wie für den Vermieter. Hinzu kommt, dass der überwiegende Teil der Wohnungen im Stadtgebiet dem Denkmalschutz unterliegt und ursprünglich für junge Alleinstehende oder Familien mit Kindern konzipiert war. Das heißt, es gibt kaum Aufzüge. So trifft ein real existierender Wohnungsbestand auf eine veränderte Nachfrage. Der Anspruch der Gewi besteht nun darin, den Wohnungsbestand kostengünstig so der geänderten Nachfrage anzupassen, dass der ältere Bürger möglichst lange in den eigen vier Wänden wohnen bleiben kann.

Begonnen wurde mit dieser Anpassung im Wohnkomplex I, dessen Wohnungsbestand aus Kleinstwohnungen besteht, welche mit einem lang veralteten Wohnstandard und bereits seit längerer Zeit andauerndem Leerstand aufwarten. Ein Einbau der fehlenden Fahrstühle gestalte sich schwierig, da dies in 4-Etagen-Häuser sehr teuer sei und beim Umbau bezahlbare Ideen notwendig wären. Außerdem müsse man mit den gegebenen Grundrissen so arbeiten, dass nach Möglichkeit Jung und Alt als Mischform zusammen in einem Haus leben könnten. Herr Funke reicht Grundrisse von umgebauten Wohnungen im 1. Wohnkomplex zur Veranschaulichung der Anwesenden herum. Mitten in diesem Wohngebiet wurde der GeWi-Treff eingerichtet. Dieser diene als Begegnungsstätte, welche für alle nutzbar sei. Es gibt ein regelmäßiges Angebot an Mittagessen. Der größte Teil des Gebäudes sei zur Finanzierung fremdvermietet (ambulanter Pflegedienst, Wohngruppe für psychisch-kranke Menschen, beides betreut durch die Volkssolidarität).

Zudem habe die Gebäudewirtschaft mit einem neuen Projekt zum betreuten Wohnen zusammen mit einem Träger/Pflegedienst in der Straße der Republik begonnen, die Sanierung laufe auf Hochtouren.

 

Desweiteren führt Herr Funke aus, dass die steigende Zahl an Demenzkranken, welche nicht mehr in den eigenen vier Wänden versorgt werden können, die Angehörigen vor große Herausforderungen stellen würde. Dies habe die GeWi zur Planung einer Demenz-WG in der Lindenallee zusammen mit AWO und Volkssolidarität (für Tagespflege) mit 27 Plätzen bewegt, Fertigstellung solle Ende 2017 erfolgen.

 

Weiter erläutert Herr Funke, dass die Menschen durch unterbrochene Erwerbsbiographien über immer geringere Einkünfte verfügten und somit niedrigere Renten erhalten würden, mit denen eine Finanzierung der Miete nicht möglich sei. Die Berücksichtigung der „Angemessenheitsgrenze“ mache die Sanierungen von 3- auf 2-Raum-Wohnung schwierig.

 

Abschließend berichtet Herr Funke, die Eisenhüttenstädter Gebäudewirtschaft GmbH habe den Deutschen Bauherrenpreis verliehen bekommen. Er verweist auf die Möglichkeit von Führungen, sollte Interesse an weiteren Informationen bestehen.

 

Herr Balzer bedankt sich bei Herrn Funke und geht zu nächsten Tagesordnungspunkt über.