Sitzung: 31.08.2017 Ausschuss für Soziales und Gesundheit
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Herr Balzer stellt Herr Funke,
Geschäftsführer der Eisenhüttenstädter Gebäudewirtschaft, vor und übergibt das
Wort an ihn.
Herr Funke führt aus, dass
altersgerechtes Wohnen immer eine enorme Herausforderung für beide Seiten ist,
für den Mieter ebenso wie für den Vermieter. Hinzu kommt, dass der überwiegende
Teil der Wohnungen im Stadtgebiet dem Denkmalschutz unterliegt und ursprünglich
für junge Alleinstehende oder Familien mit Kindern konzipiert war. Das heißt,
es gibt kaum Aufzüge. So trifft ein real existierender Wohnungsbestand auf eine
veränderte Nachfrage. Der Anspruch der Gewi besteht nun darin, den
Wohnungsbestand kostengünstig so der geänderten Nachfrage anzupassen, dass der
ältere Bürger möglichst lange in den eigen vier Wänden wohnen bleiben kann.
Begonnen wurde mit dieser
Anpassung im Wohnkomplex I, dessen Wohnungsbestand aus Kleinstwohnungen
besteht, welche mit einem lang veralteten Wohnstandard und bereits seit
längerer Zeit andauerndem Leerstand aufwarten. Ein Einbau der fehlenden
Fahrstühle gestalte sich schwierig, da dies in 4-Etagen-Häuser sehr teuer sei
und beim Umbau bezahlbare Ideen notwendig wären. Außerdem müsse man mit den gegebenen
Grundrissen so arbeiten, dass nach Möglichkeit Jung und Alt als Mischform
zusammen in einem Haus leben könnten. Herr Funke reicht Grundrisse von umgebauten
Wohnungen im 1. Wohnkomplex zur Veranschaulichung der Anwesenden herum. Mitten
in diesem Wohngebiet wurde der GeWi-Treff eingerichtet. Dieser diene als
Begegnungsstätte, welche für alle nutzbar sei. Es gibt ein regelmäßiges Angebot
an Mittagessen. Der größte Teil des Gebäudes sei zur Finanzierung
fremdvermietet (ambulanter Pflegedienst, Wohngruppe für psychisch-kranke
Menschen, beides betreut durch die Volkssolidarität).
Zudem habe die
Gebäudewirtschaft mit einem neuen Projekt zum betreuten Wohnen zusammen mit
einem Träger/Pflegedienst in der Straße der Republik begonnen, die Sanierung
laufe auf Hochtouren.
Desweiteren führt Herr Funke
aus, dass die steigende Zahl an Demenzkranken, welche nicht mehr in den eigenen
vier Wänden versorgt werden können, die Angehörigen vor große Herausforderungen
stellen würde. Dies habe die GeWi zur Planung einer Demenz-WG in der
Lindenallee zusammen mit AWO und Volkssolidarität (für Tagespflege) mit 27
Plätzen bewegt, Fertigstellung solle Ende 2017 erfolgen.
Weiter erläutert Herr Funke,
dass die Menschen durch unterbrochene Erwerbsbiographien über immer geringere
Einkünfte verfügten und somit niedrigere Renten erhalten würden, mit denen eine
Finanzierung der Miete nicht möglich sei. Die Berücksichtigung der „Angemessenheitsgrenze“
mache die Sanierungen von 3- auf 2-Raum-Wohnung schwierig.
Abschließend berichtet Herr
Funke, die Eisenhüttenstädter Gebäudewirtschaft GmbH habe den Deutschen
Bauherrenpreis verliehen bekommen. Er verweist auf die Möglichkeit von Führungen,
sollte Interesse an weiteren Informationen bestehen.
Herr Balzer bedankt sich bei
Herrn Funke und geht zu nächsten Tagesordnungspunkt über.