Sitzung: 24.09.2018 UAG1: Förderung reg. Wirtschaft, Landwirtschaft, Identifikation und reg. Identität
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Regionalmarke
ist ein Hilfsmittel zur Unterstützung der Vermarktungsanstrengungen
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2006/2007
Durchführung einer Untersuchung zur Etablierung einer Dachmarke für die
Uckermark
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folgende
Schwerpunkte/ Zielgruppen wurden ausgewiesen:
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Tourismus
o
Kultur
& Freizeit
o
Landwirtschaft
o
Kommunen
o
Landwirtschaft
& Natur
o
Wirtschaftsstandort
Uckermark
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Getragen
wird die Regionalmarke durch die Investor Center Uckermark (ICU)
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Die
Realisierung setzte Einigkeit und ein gemeinsames Ziel aller Entscheider voraus
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Corporate
Design sichert Sichtbarkeit der Region angesichts der bestehenden Werbeflut
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Die
Finanzierung der Entwicklung und die weitere Entwicklung und Unterhaltung der Regionalmarke
erfolgt durch :
z.B. Premiumpartner (Beitrag 15.000€/a.)
o
Sparkasse
o
Landkreis
o
Tourismus
Marketing Uckermark GmbH
o
Uckermärkische
Dienstleistungsgesellschaft mbH (vergleichbar mit der KWU im LOS)
Markenpartner
Lizenznehmer für Logoverwendung und Logopartner
Beteiligte Kommunen (1 €/Einwohner /a.)
Pro Jahr 140.000€ von 221 Partnern
Mehrwerte für
Zielgruppen durch Tätigkeit der ICU
„Kalendarium“ – Veröffentlichung
aller Veranstaltungen in der Uckermark
„Uckermark Guide“ –
Einkaufsmöglichkeiten & Ausflugsziele, regionale Produkte
„Investor Guide“ – Vorstellung des Wirtschaftsstandortes
Werbung auf der Grünen Woche, Berlin
Ausrichtung der „Uckermarktage“ im
Oder-Center Schwedt
Pressearbeit (print, Radio, TV,
lifePR über Pressebox)
Regionaler Stellenmarkt sammelt und
publiziert offene Stellen über Web crawler
Werbung in dt. und Polnisch
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Markenkommunikation
wird überregional stark über die regionalen Produkte realisiert
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Mehrwerte
der Regionalmarkenverwendung basieren wesentlich auf die strategisch
ausgerichtete Öffentlichkeitsarbeit mit wichtigen Partnern und großer
Streuweite
Aus dem Kreis der Anwesenden werden
vielfältige Fragen zur Regionalmarke der Uckermark an Herrn Moritz gestellt:
- Besteht
ein patentrechtlicher Schutz auf die Verwendung der Regionalmarke?
Antwort: Ja. Die Marke ist geschützt aber die Nutzer
nicht an die Einhaltung von Qualitätskriterien gebunden, welche auch
kontrolliert werden müssten und entsprechend Kosten verursachen würde. Die
Marke dient als reiner Herkunftsnachweis für die in der Uckermark hergestellten
Produkte und Dienstleistungen.
- Wie
sahen bzw. sehen die Strukturen (Wirtschaftsförderung, Tourismusmarketing,
Regionalvermarktung) in der Uckermark aus und welchen Einfluss hatten
diese auf das Funktionieren der Regionalmarke?
Antwort: Es gab und gibt einen funktionierenden
Tourismusverband mit dem die Zusammenarbeit bisher sehr gut verläuft. Im
Bereich Wirtschaftsförderung unterhielt der Landkreis das „Haus der
Wirtschaft“, welches nur schwach aufgestellt war und davon leider wenige
Effekte zur Förderung der regionalen Wirtschaft ausging. Die öffentliche
Wahrnehmung der Uckermark war grundsätzlich nicht gut. Marketingmittel mussten
entwickelt, Strukturen um- und aufgebaut werden, um die Wirtschaftsentwicklung
in der UM zu fördern. Die „Wirtschaftsstandortsmarke“ ist das Ergebnis. Die
frühere TGZ GmbH wurde umfirmiert in Investor Center Uckermark und neu ausgerichtet.
Die arbeitsfähige Struktur kann insgesamt auf 4,5 Mitarbeiter zurückgreifen
(2,5 für die Wirtschaftsförderung, 1 für die Standortvermarktung, 1 für die
Vermietung eines eigenen Gewerbeobjektes). Die Abstimmung der Tätigkeiten
geschieht im engen Austausch mit den Kommunen. Diese selbst sind Markenpartner.
- Wie
wurde die Regionalmarke implementiert? Gab es einen Beteiligungsprozess
oder war es eine Entscheidung „von oben“?
Antwort: Ein umfassender Beteiligungsprozess wurde
unter Einbindung der Bürgerschaft, der Kommunen, Unternehmen und Mitarbeiter
der Verwaltung und Wirtschaftsförderung durchgeführt, um die die notwendige
Akzeptanz für den Prozess sicherzustellen. Aus der in den Prozess eingebundenen
Arbeitsgruppe bestehend aus den Unternehmen und Touristikern etc. der Region
wurden die ersten Unterstützer und Markenpartner der Regionalmarke.
- Wie
werden die Regionalmarke und alle angeschlossenen Aktivitäten finanziert?
Antwort: 140.000€ stehen ausschließlich für die
Entwicklung der Regionalmarke zur Verfügung, die vom Investor Center Uckermark
getragen wird. Der Landkreis selbst zahlt 300.000€ zur Unterhaltung des ICU,
die am ICU beteiligten Kommunen zahlen jeweils 1€ je Einwohner. Hinzu kommen
die Erträge aus der Vermietung der eigenen Gewerbeimmobilie.
- Welche
Bedeutung haben die Regionalen Wachstumskerne für die Entwicklung der Regionalmarke,
speziell der RWK Schwedt?
Antwort: Der RWK ist zweifelfrei wichtig allein
schon aufgrund seiner überregionalen Ausstrahlung. Die stärkere Unterstützung
der RWK´s durch das Land ist ein dringendes Anliegen, speziell beim Ausbau der
Infrastruktur.
- Wie
bewertet man die Festlegungen des Landesentwicklungsplanes
Hauptstadtregion (LEP HR) aus Sicht der Uckermark??
Antwort: Die Konzentration allein auf den
berlinnahen Raum reicht nicht aus. Für die Uckermark ist nicht Berlin allein
wichtig, sondern auch die deutlich näher liegende Stadt Stettin in Polen, die
im LEP HR kaum Beachtung findet. Deswegen hat man mit den Kammern, Kommunen,
dem PCK und weiteren Partnern den „Arbeitskreis Nord“ gegründet, um eine starke
Stimme für die Umsetzung eigener Interessen zu haben.
- Welche
abgestuften Möglichkeiten von der Regionalmarke zu profitieren gibt es?
Antwort: Es gibt variable Partnerschaften
(Medienpartner, Logopartner etc.) die entsprechend des gezahlten Beitrages /
der gezahlten Lizenzgebühr unterschiedliche Rechte und Leistungen haben und in
Anspruch nehmen können.
- Was
waren die Fallstricke bei der Entwicklung der Regionalmarke? Welche Fehler
würde man aus heutiger Sicht vermeiden?
Antwort: Der große Geburtsfehler bestand in der
mangelnden finanziellen Ausstattung zu Beginn der Regionalmarkenentwicklung.
Die Lage hat sich erst ab dem Jahr 2008 gebessert und wurde zunehmend
auskömmlicher. Die finanzielle Verantwortung muss von Beginn an durch die
federführende Instanz übernommen werden können.
- Worin
sehen sie im Vergleich zum Landkreis Oder-Spree die Vorteile bei der
Bildung einer Regionalmarke in der Uckermark?
Antwort: Es gibt zwei Vorteil: Die Uckermark ist
seit dem 11. Jahrhundert eine geographisch abgegrenztes Gebiet. Zweitens: Der
heutige Landkreis trägt ebenfalls diesen Namen, was die Namenswahl der
Regionalmarke durch die bestehende Identifikation der Bevölkerung mit der
historischen Bezeichnung sehr erleichtert. Der Landkreis hat zudem eine gute
Größe und die kritische Masse an regionalen Produkten, Dienstleistungen und
sonstigen Besonderheiten.
Fazit
Eine Regionalmarke
kann ein Weg sein, um die Sichtbarkeit des Landkreises unter verschiedenen
Aspekten signifikant zu verbessern.
Von vornherein muss
die mit der Entwicklung einer Regionalmarke vertretene Zielsetzungen und
Strategien entwickelt und klar
beschrieben werden, weshalb zur Erreichung dieser Ziele eine Regionalmarke das
am besten geeignete Instrument ist.
Die Dauerhaftigkeit
und die Identifikation mit der Regionalmarke sollte durch einen breiten Beteiligungsprozess
unter Einbezug der Verwaltung, von Bürgerinnen und Bürgern, ehrenamtlich
Aktiven, Vereinen, der im touristischen Bereich aktiven Personen und
Institutionen sowie der Wirtschaft etc. abgesichert werden.
Die Entwicklung
einer Regionalmarke sollte Konsens zwischen allen Entscheidungsträgern sein und
die Bereitschaft zur auskömmlichen Finanzierung und personellen Ausstattung
einer dafür zuständigen Institution bestehen.
Die Bezeichnung der
Regionalmarke sollte identitätsstiftend sein und sich möglichst an bestehenden
Strukturen, historischen und geographischen Gegebenheiten orientieren, die für
die Region typisch sind.
Die räumliche
Ausprägung des durch die Regionalmarkte repräsentierten Gebietes, sollte so
ausgerichtet sein, dass das zu vermarktenden Potenzial groß genug und die
Eigenheiten/Alleinstellungsmerkmale der Region deutlich sichtbar werden bzw.
gemacht werden können.
Auf Nachfrage an die
anwesenden Teilnehmer zu der Möglichkeit eine Regionalmarke entwickeln zu
können, gab es folgende Rückmeldungen:
Frau Gebauer, Stadt Fürstenwalde:
Eine Regionalmarke
könnte als sinnvolle Ergänzung der bisherigen Vermarktungsaktivitäten nützlich
sein, weshalb der aktuelle Prozess unterstützt wird.
Herr Gerlach, Stadt Eisenhüttenstadt:
Die Idee und die
damit verbundenen Ansätze werden grundsätzlich positiv gesehen. Man muss
folgend sehen, welche Inhalte und Zielsetzungen damit verbunden und
realisierbar sind.
Herr Meise, Landwirt und Geschäftsführer
Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH
Die Entwicklung
einer Regionalmarke könnte hilfreich sein, um den Absatz landwirtschaftlicher
Produkte besser vermarkten zu können, da Regionalität heute ein wichtiges
Vermarktungskriterium ist. Eine klare Abgrenzung von Zielen und Strategien sind
notwendig. Die Regionalmarke kann dann Mittel zum Zweck werden. Es sollten
eigene Konzepte für die konkreten Bedingungen unsere Region entwickelt werden.
Herr Stellke, Landkreis Oder-Spree
Der Erfolg bei der
Entwicklung und Etablierung einer Regionalmarke wird wesentlich von der
Bereitschaft zur Zusammenarbeit aller wichtigen Akteure unter einer gemeinsamen
Zielstellung abhängen.
ergänzend:
Der
Kreistagsabgeordnete, Sieghard Sternitzke, regte an, dass man eine Befragung
von Bürgerinnen und Bürger und von Touristen zu den Themen Außenwirkung der
Region, regionale Vermarktung, und Etablierung einer Regionalmarke durchführen
sollte, um die Arbeit in der UAG effektiver gestalten zu können.
Der Vorschlag wird
geprüft.