Sitzung: 04.12.2019 Kreistag
Beschluss: Mehrheitlich zugestimmt
Abstimmung: Nein: 11, Enthaltungen: 5
Vorlage: 10/DIE LINKE.PIRAT/1
Beschlussvorschlag:
Der Kreistag möge
beschließen:
Erstens:
Ausgehend vom erreichten
Verhandlungsstand in den weiteren Verhandlungen mit dem Tarifpartner für das
Oder-Spree-Krankenhaus kurzfristig eine Annäherung und mittelfristig eine
Angleichung an den entsprechenden Tarif des öffentlichen Dienstes anzustreben.
Zweitens:
Zum Beginn des zweiten
Quartals 2020
- ein Konzept für die weitere betriebswirtschaftliche Entwicklung
des Oder-Spree-Krankenhauses;
- eine Konzeption für die langfristige Sicherung der medizinischen
Versorgung im Landkreis Oder-Spree
vorzulegen.
Drittens:
Dem Bund (der
Bundesregierung) und dem Land (der Landesregierung) die Forderung des
Landkreises Oder-Spree zu übermitteln, im Interesse einer flächendeckenden
medizinischen Versorgung die Rahmenbedingungen für die Krankenhausfinanzierung
so zu verändern, dass ein wirtschaftlicher Betrieb kommunaler Krankenhäuser bei
Einhaltung der zutreffenden Tarifverträge für den öffentlichen Dienst
gewährleistet wird.
Dr. Pech geht noch einmal auf
den Inhalt des Antrages ein, der zwischenzeitlich in allen Fachausschüssen
behandelt und nach den Beratungsergebnissen in den Ausschüssen in einigen
Punkten neu gefasst und ergänzt worden sei.
Es ginge um die Gesamtproblematik
der gesundheitlichen Versorgung in der Region, wobei das Krankenhaus eine große
Rolle spiele und es sei erforderlich, ein Konzept für die Weiterentwicklung des
Krankenhauses zu erarbeiten. Trotz tariflicher Veränderungen müsse die Wirtschaftlichkeit
erhalten bleiben.
Die regionale
Gesundheitsversorgung im Landkreis insgesamt bedürfe einer Konzeption, die den
herangereiften Problemen (Ärztemangel, Praxisschließungen) Rechnung trage.
Diesbezüglich wurde der
Antrag erweitert.
Der Landkreis als
Gesellschafter des Krankenhauses befinde sich in einem Zwangsregime, was
bedeute, dass die Art und Weise der Finanzierung von Krankenhäusern Regelungen
des Bundes- und Landesrechts unterliege. So könnten nur bedingt Maßnahmen durch
den Landkreis herbeigeführt werden.
Daher sollte der Landrat vom
Kreistag den Auftrag bekommen, gegenüber dem Land und Bund deutlich zu machen,
dass die tarifliche Bezahlung der Beschäftigten in den Krankenhäusern, die
kommunale Versorgungsaufgaben erfüllen, nicht dazu führe, dass die
Krankenhäuser nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können und in eine Finanzlücke
geraten.
Herr Fachtan schlägt vor,
über die drei Punkte einzeln abzustimmen, da nicht deutlich werde, welchem
Antrag in welchem Umfang zugestimmt werden kann. Dem Punkt 2 sollte
grundsätzlich zugestimmt werden, da im Krankenhaus organisatorische Defizite
festzustellen seien, die nur extern behoben werden könnten.
Nach Auffassung von Herrn
Papendieck, könne dem Antrag in der jetzt vorliegenden Form zugestimmt werden.
Herr Umbreit bittet zu
bedenken, dass ein Krankenhaus der Grundversorgung, wie hier in Beeskow, keine
großen Einnahmen durch spezialisierte Behandlungen oder OPs erzielen wird und
er sehe es als notwendig an, weitere Leistungen im Krankenhaus zu integrieren.
Herr Dr. Zeschmann spricht
sich für den Antrag aus; bittet um getrennte Abstimmung, um endlich einen
Schritt vorwärts zu gehen und das Krankenhaus mit einem wirtschaftlichen
Konzept zu retten.
Herr Buhrke informiert, dass
inzwischen ein Haustarifvertrag abgeschlossen wurde, der sich formal im
„Zeichnungsverfahren“ befinde. Die Löhne konnten abgepasst werden, was im
Geschäftsbericht nachzulesen sei.
Die Frage des Konzeptes muss,
nachdem der Tarifvertrag das Verfahren durchlaufen hat, sofort abgepasst
werden. Bisher fehle die Grundlage, dass die vereinbarte Bezahlung geleistet
werden kann. Die kurze Laufzeit bringe Probleme mit sich; hier hoffe man auf
den Gesetzgeber bzw. die gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Herr Lindemann fragt nach, ob
der Geschäftsführer die Aufgabe zur Erarbeitung eines Konzeptes erhalten habe,
um den zeitlichen Rahmen einzuhalten?
Herr Buhrke gibt Auskunft,
dass das Konzept in Arbeit sei. Nach Unterzeichnung des Tarifvertrages beginne
die Arbeit am wirtschaftlichen Hintergrund.
Nach Rückfrage bei Herrn Dr.
Pech bezüglich der nach Punkten getrennten Abstimmung erfolgt die Abstimmung
über den Antrag insgesamt.