Sitzung: 15.08.2022 Kreisausschuss
Beschluss: Mehrheitlich zugestimmt
Abstimmung: Ja: 7, Nein: 1, Enthaltungen: 1
Vorlage: 041/2022
Der stellvertretende
Vorsitzende übergibt Herrn Gehm, 1. Beigeordneter und Dezernent für Bauen,
Ordnung und Umwelt das Wort und bittet ihn um ausführliche Informationen zur
Eilentscheidung.
Herr Gehm erläutert seine
Ausführungen anhand einer Präsentation (elektronisch verfügbar).
Er gibt folgendes zu
Protokoll:
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Herstellung einer
Verbindung von der S3, um mit dem Fahrrad Giga-Factory zu erreichen
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Befürchtung, dass
andere Verkehrsmittel an ihre Grenzen kommen könnten;
hier wolle man Entlastung schaffen
-
die Verbindung
Erkner-Grünheide sei ins Schnellradwegkonzept des Landes aufgenommen
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Ende letzten
Jahres Grundsatz- und Baubeschluss mit Gesamtkosten in Höhe von 345.000 €
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Kalkulation
erfolgte auf Grundlage der Kosten vom Spreeradweg (Fläche)
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Kontakt mit Stadt
Erkner, werde zukünftig Baulastträger dieses Radweges sein
Wunsch der Stadt, Ortschaft Karutzhöhe entsprechend zu erschließen, Mehrkosten
werden hier von Stadt getragen
-
Beteiligung der
Forst ebenfalls notwendig
Bedingung der Forst: Befahrbarkeit durch forstwirtschaftliche Verkehre solle
weiterhin bestehen bleiben, entsprechende Bankettbefestigung unerlässlich
Umwidmung von Forst- in Radweg unumgänglich, Ausgleichszahlung an Forst
erforderlich
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Beteiligung der
Unteren Naturschutzbehörde: landschaftsrechtliche Genehmigung im
Landschaftsschutzgebiet unerlässlich; Absammeln von Amphibienvorkommen und
Sicherung
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Beteiligung der
Unteren Wasserschutzbehörde: im Wasserschutzgebiet, daher ausschließlich
Verwendung von Natursteinschotter für die Bankette möglich
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Beteiligung der
Autobahn GmbH wegen des Anschlusses der Brücke
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Weitere Probleme
aufgetreten, welche Kosten getrieben haben: Verlauf des Weges musste entgegen
der Planung geändert werden;
Weg liege nicht dort, wo das eigentliche Grundstück sei, Entscheidung getroffen,
Verlauf wie vorhanden zu nutzen, daher Entstehung weiterer Kosten für
Grunderwerb;
nach Ausschreibung Kostensteigerungen bei den Firmen durch Ukrainekrieg
Herr Gehm bittet um die
Zustimmung, da dies auch ein weiterer Schritt für die Verkehrswende sowie eine
Entlastung der Verkehrswege im Umfeld der Tesla-Gigafactory darstelle.
Herr Papendieck dankt Herrn
Gehm für seine ausführlichen Ausführungen und übergibt Herrn Losensky das Wort
für seine Fragen.
Herr Losensky, Vorsitzender
der Fraktion FDP/B-J-A/BVFO, bedankt sich für die vielen Informationen und gibt
an, dass er den Bau dieses Radweges begrüßt habe. Bei Beschlussfassung habe
jedoch noch die Möglichkeit bestanden, Fördermittel für den Bau zu erhalten, um
die finanzielle Belastung für den Landkreis zu minimieren.
Er bittet um Auskunft:
-
Für was sind die
bisher angefallenen Ausgaben (ca. 160.000 €) erfolgt?
-
Wie kann es sein,
dass zusätzliche Kosten von weiteren Stellen anfallen, welche direkt im
Hause/in der Verwaltung mit untergebracht seien. Hier müsse die Kommunikation
verbessert werden.
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Für 2/3 der
Strecke sei Waldumwandlung notwendig – Für welche genau?
Herr Gehm gibt zu Protokoll:
Die Waldumwandlung sei auf
ungefähr 1.400 m mit 2,50 m Breite erforderlich.
Bislang sei der Weg als
Forstweg gewidmet. Zwar würden keine Bäume gefällt, trotzdem müsse eine
Ersatzanpflanzung erfolgen.
Für die bisherigen Kosten
(siehe Präsentation) seien teilweise bereits Bescheide eingegangen und bezahlt.
Er hebt hervor, dass man auf
eine bessere, günstigere Lösung mit dem Landesbetrieb Forst Brandenburg
gerechnet habe, ähnlich beim Bauvorhaben „Spreeradweg“.
Herr Dr. Mernitz, DIE LINKE,
erkundigt sich:
-
Welchen
rechtlichen Anspruch habe der Landesbetrieb nach der Waldumwandlung diesen Weg
zu nutzen?
-
Seit der Wende
seien viele Radwege gebaut und durch den forstwirtschaftlichen Verkehr genutzt
worden. Daher seien einige davon bereits wieder in einem desolaten Zustand. Wie
lange bleibt dann dieser Radweg schön?
Herr Gehm legt dar, dass der
Radweg so gebaut werde, dass er für den forstwirtschaftlichen Verkehr geeignet
sei (breiterer und tieferer/festerer Aufbau entsprechend der Achslast). Auch
seien die Häufigkeit der Nutzung durch die Forstwirtschaft abgefragt und in der
Planung berücksichtigt worden (lt. Landesbetrieb alle 5 Jahre). Ohne den Ausbau
für den forstwirtschaftlichen Verkehr, wäre die Zustimmung zur Umwandlung nicht
erfolgt.
Der Vorteil bei diesem Ausbau
sei, dass ein geringerer finanzieller Aufwand bei der Umwandlung in einen
Radschnellweg anfallen würde.
Dr. Stiller, DIE LINKE, und
Herr Losensky kritisieren die unterschiedlich dargestellten Kosten und bitten
um eine Überarbeitung der Vorlage bis zur Beschlussfassung im Kreistag am
5. Oktober 2022.
Herr Gehm bedauert die
komplizierte Aufstellung der Kosten. Er führt aus, dass die Darstellung den
Mehrbedarf aufzeige, bei dem jedoch bereits erfolgte Zahlungen abgezogen seien.
Er sagt zu, dass eine
aktualisierte Übersicht zur Sitzung des Kreistages zum besseren Verständnis
nachgereicht werde.
Er berichtet, dass die
Vermessungskosten in der Darstellung bereits enthalten seien.
Auf Nachfrage von Herrn
Papendieck gibt Herr Gehm zu Protokoll, dass der Landkreis sich bezüglich der
vorhandenen Förderprogramme vom Land und Bund informiert habe. Jedoch würden
dies Kriterien dafür aufgrund der bestehenden Autobahnbrücke über die A 10
nicht erfüllt. Die Brücke habe noch eine Restlaufzeit von ca. 2 Jahren und
solle dann ersetzt werden. Ob die Brücke dann wirklich gebaut werde, sei
momentan noch offen.
Herr Heisel, Fraktion BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN, gibt, an, dass die Mehrkosten gut nachvollziehbar seien. Er
bittet um Information, welche Risiken bestünden, dass sich die Kosten nicht
noch weiter erhöhen? Eventuell könne man hier die Kommunikation mit Tesla
suchen, damit von dieser Seite auch Kosten übernommen würden.
Herr Gehm führt aus, dass die
Vergabe der Bauleistungen ja im Anschluss im nichtöffentlichen Teil der Sitzung
behandelt werden solle. Darin seien die Ist-Kosten enthalten, weitere
Preiserhöhungen somit nicht möglich. Natürlich könne man besondere
Unwegbarkeiten, wie zum Beispiel eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg, nicht
im Voraus planen.
Der straßenbegleitende Radweg
von der Brücke bis zum GVZ Freienbrink Süd werde wahrscheinlich bis Ende des
Jahres fertiggestellt. Tesla ginge hier in Vorleistung, sodass bis zum GVZ ein
Provisorium bestünde, welches bis zum Planfeststellungsverfahren genutzt werden
könne. Er weist darauf hin, dass dieser Radweg, trotzdem er sich auf dem
Gelände von Tesla befände, als öffentlicher Weg gewidmet werde.
Herr Schroeder bittet alle
Beteiligten darum, sich die Unterlagen genau anzuschauen. Eine detaillilerte
Erläuterung zu den Preissteigerungen habe es nicht nur schriftlich, sondern nun
auch ausführlich mündlich gegeben. Man spreche hier über Mehrkosten, welche
sich durch eine Ausschreibung, also nach der Planung, ergeben hätten.
Frau Heinrich, DIE LINKE,
bittet um Informationen, welche Kosten die Stadt Erkner tragen müsse. Sie gibt
zu bedenken, dass die Anwohner der Stadt ebenfalls dafür zur Kasse gebeten
würden (vor allem für den Abschnitt Karutzhöhe).
Herr Gehm betont, dass die
Zusammenarbeit mit der Stadt Erkner und dem Ortsteil Karutzhöhe sehr gut
funktioniere, da man sehr früh mit der Beteiligung der Stadt begonnen habe.
Auch weist er darauf hin, dass nur die Mehrkosten für den breiteren Ausbau
(2,50 m – max. 4,75m in den Kurvenabschnitten) von den Anwohnern getragen
werden müsse. Ein kompletter Ausbau in eigener Regie der Stadt würde einen
weitaus höheren finanziellen Aufwand für die Stadt sowie für die Anwohner
bedeuten.
Da es keine weiteren
Wortmeldungen gibt, bittet Herr Papendieck um die Abstimmung zur
Beschlussvorlage.
Im Anschluss schließt Herr
Papendieck den öffentlichen Teil der Sitzung und unterbricht diese zur
Herstellung der Nichtöffentlichkeit (18:49 – 19:51 Uhr).