Sitzung: 23.04.2008 Werksausschuss für den Eigenbetrieb KWU
Die Abfallbilanz für 2007,
die Anfang April 2008 fertiggestellt wurde, stellte Frau Walter-Goers anhand
von Grafiken vor. Diese wurde im WA erstmals veröffentlicht. Im kommenden
LOSI-Report werden weitere Veröffentlichungen folgen. Die Abfallbilanz ist für
jedermann einsehbar.
Die Gegenüberstellung der
einzelnen Abfallaufkommen wird als Anlage dem Protokoll beigefügt.
Bei den gemischten
Siedlungsabfällen ging die Tonnage von 37.943 t in 2006 auf 36.098 t in 2007
zurück. Da die Mengen aus der Regelentsorgung relativ konstant sind, ist der
Abbruch durch die Selbstanlieferungen, überwiegend aus dem gewerblichen
Bereich, auf den AKAs und AUST zu begründen. Es wird auch vermutet, dass die
gewerblichen Abfälle durch Privatfirmen abgeschöpft werden. Das spezifische
Abfallaufkommen lag bei der Regelentsorgung bei 173 kg/EW in 2007 gegenüber 175
kg/EW in 2006. Da aber zu den gemischten Siedlungsabfällen auch die
gewerblichen Abfälle zählen, sank das spezifische Abfallaufkommen insgesamt von
201 kg/EW in 2006 auf 192 kg/EW in 2007. Der Landesdurchschnitt lag 2005 bei
191 kg/EW. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor.
Auf die Frage von Herrn
Wagner, warum wir 2005 mit 196 kg/EW über dem Durchschnitt lagen, antwortete
Frau Walter-Goers, dass der Anteil gewerblicher Abfälle in 2005 weitaus höher
lag. Bis Mitte 2005 war noch die günstigere Deponierung möglich.
Zur Erfassung, welche Mengen
direkt an der RABA angeliefert werden, bedarf es besserer Abstimmungen mit dem
ZAB. Anhand der Auto-Kennzeichnung erfolgt die Zuordnung zum jeweiligen
Landkreis.
Auch das Sperrmüllaufkommen
ging zum Vorjahr um 1.000 t zurück. Hier wird vermutet, dass sich die
Mehrwertsteuererhöhung ab dem 01.01.2007 auf das Kaufverhalten der Bürger
ausgewirkt hat.
Durch die guten
Annahmebedingungen werden die Erhöhungen bei der Erfassung von Bio- und
Grünabfällen begründet. Herr Hildebrandt ergänzte hierzu, dass der Einbruch bei
den Grünabfällen in 2000 mit der Einführung der Entgeltpflicht zu sehen ist.
Inzwischen haben sich die Bürger daran gewöhnt, dass auch diese Leistungen zu bezahlen
sind.
Wertstoffe: Die Erfassung von
PPK ist leicht gestiegen. Dass sich die Erfassungsmengen bei LVP und Glas auf
einem relativ niedrigem Niveau eingepegelt haben, wird im Zusammenhang mit der
Einführung der Pfandpflicht und der gestiegenen Akzeptanz der PET-Flaschen
gesehen.
Beim Elektronikschrott lag
die Erfassungsmenge bei 4,2 kg/EW und damit über der vom Gesetz geforderten
Menge von 4 kg/EW/a. Die Menge der wilden Müllablagerungen hat sich zwar zum
Vorjahr verdoppelt, jedoch war der Wert aus 2006 nicht repräsentativ. Insgesamt
wird die Menge als relativ gering eingeschätzt. Bei Maßnahmen der Kommunen wie
z. B. ABM kommt es auch zu Jahresüberhängen, bevor die gesammelten Mengen der
Entsorgung überlassen werden.
Herr Wagner fragte, ob 1997
der Elektronikschrott noch nicht erfasst wurde. Herr Hildebrandt begründete das
mit der damaligen Umstrukturierung der Abfallwirtschaft. Bis 1998 wurden die
Zahlen anders dokumentiert.
Herr Bublak fragte, wie sich
die Grenznähe auf die Abfallwirtschaft auswirkt. Frau Walter-Goers informierte,
dass die Fa. Becker & Armbrust mit Polen kooperiert, dass aber alles im
Rahmen des notifizierten Verfahrens abläuft. Zum „Sperrmüllklau“ können keine
detaillierten Aussagen getroffen werden.