Sitzung: 23.04.2008 Werksausschuss für den Eigenbetrieb KWU
Frau Walter-Goers informierte
über den Stand der Erarbeitung der 2. Fortschreibung des AWK, welches aller 5
Jahre für einen Entsorgungszeitraum von 10 Jahren fortzuschreiben ist.
Anhand der Gliederung,
anlehnend an die der 1. Fortschreibung, ging sie auf inhaltliche Schwerpunkte
ein.
Das verwendete Zahlenmaterial
basiert auf den letzten 6 Jahren bis 2006. Da die Abfallbilanz für 2007 erst
zum April 2008 nach den Vorgaben des LUA fertiggestellt wurde, konnten die
Zahlen aus 2007 während der Erarbeitungszeit noch nicht eingebaut werden. Um
den jetzt fertigen Text nicht nochmal überarbeiten zu müssen, sollen diese
Zahlen nicht weiter berücksichtigt werden. Es ist auch bei anderen örE
festzustellen, dass zwischen Erarbeitung und Beschlussfassung durchaus 2 Jahre
vergehen.
Während 2002 noch die große
Frage stand, wie künftig die Abfallbehandlung erfolgen wird, steht dieses Thema
mit der Inbetriebnahme der RABA jetzt nicht mehr. Ebenfalls wurde das Ziel
erreicht, im LOS 5 AKAs und 2 AUST zu errichten und zu betreiben.
Das oberstes Ziel ist es, die
Gebühren auch in Zukunft stabil zu halten. Durch alle Kapitel zieht sich der
Faden, ständig an Optimierungen in der Abfallwirtschaft zu arbeiten.
Eine Aufgabe wird sein, die
demografische Entwicklung, die im Kap. 3.2 unter Bevölkerungs- und Gewerbeentwicklung
aufgezeigt ist, stärker zu berücksichtigen. Die Bevölkerungszahl wird gem. der
Statistikprognosen im LOS in den nächsten 10 Jahren um 4,68 % sinken und das
Bevölkerungsalter ansteigen. In der 1. Fortschreibung lag diese Zahl noch bei
1,17 %.
Dies hat insbesondere
Einfluss auf die Höhe des Abfallaufkommens.
Das KWU hält an den
vorhandenen Betriebsstrukturen fest und konnte im Rahmen der Analysen
feststellen, dass das KWU ein leistungsstarkes Unternehmen ist. Im Rahmen der
logistischen Möglichkeiten wird es das Bestreben sein, möglichst viele
Leistungen in Eigenregie zu erbringen.
Die Anzahl der beauftragten
Dritten hat bereits stark abgenommen und beschränkt sich überwiegend auf
Containertransporte und Entsorgungsanlagen. Weiter ist die Entwicklung zu
beobachten, dass sich die Entsorgungsunternehmen im LOS auf wenige konzentriert
haben.
Neben den
behandlungsbedürftigen Abfällen sind die ablagerungsfähigen und gefährlichen
Abfälle in ihrer Entsorgungssicherheit darzustellen. Die Betriebserlaubnis für
die beiden Deponien „Alte Ziegelei“ und Petersdorf endet zum 15.07.2009.
Zurzeit läuft der Antrag auf Verlängerung zur Ablagerung mineralischer Abfälle
auf der Deponie AZ über den 15.07.2009 hinaus. Mündlich wurde bereits vom LUA
signalisiert, diese Deponie für weitere 2 Jahre als DK I weiter zu betreiben.
Die Einführung der
haushaltsnahen Papiertonne hat sich als richtig erwiesen. Im derzeitigen Kampf
um das Altpapier kämpfen all die Landkreise gegen private Entsorger, die über
kein bürgerfreundliches Erfassungssystem verfügen. Über die zu erzielenden
Papiererlöse können die Kosten reduziert werden, was sich wiederum positiv auf
die Gebühren auswirkt.
Herr Bohrer fragte, ob eine
gemeinsame Sammlung von Restmüll und Bioabfällen geplant ist.
Solange die Verwertung der
Bioabfälle gegenüber der Behandlung noch die kostengünstigere Variante
darstellt, soll auch die separate Erfassung beibehalten werden. Nach der TA
Luft sind aber die „einfachen“ Kompostierungsanlagen gezwungen, Nachrüstungen
in ihren Anlagen vorzunehmen. Die ehemals genehmigten Annahmemengen wurden
stark reduziert, wie z. B. bei der Schlaube Agroservice GmbH. Sollten die
Verwertungspreise dadurch steigen, muss gerechnet werden, welche Variante die
wirtschaftlichste ist. Aussagen hierzu wird das AWK enthalten.
Zur weiteren Verfahrensweise
stellte Frau Walter-Goers das Ablaufschema vor. Der 1. Entwurf soll den
Ausschussmitgliedern in der Sitzung am 09.07.2008 vorgelegt werden. Der
Ausschuss soll in dieser Sitzung die Freigabe zur Beteiligung der
Öffentlichkeit erteilen. Die öffentliche Auslegung soll dann für 1 Monat im
August erfolgen. Nach der Einarbeitung der vorgebrachten Bedenken und
Ergänzungen soll das AWK als Beschlussvorlage dem Werksausschuss am 12.11.2008
zur Zustimmung vorgelegt werden. Der Kreistag am 17.12.2008 soll dann über das
AWK beschließen.