Beschlussvorschlag:
Der
Kreistag fasst den Grundsatz- und Baubeschluss zur Hüllensanierung (Fassade und Dach) der Gesamtschule Eisenhüttenstadt,
Maxim-Gorki-Straße 15 zu beauftragen.
Sachdarstellung:
Die
Gesamtschule in Eisenhüttenstadt ist ein langfristig gesicherter Standort, in
dem
zurzeit
ca 700 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Gemäß § 4 Abs.3 der
Sek
I -Verordnung vom 02.08.2007 wurde durch das Staatliche Schulamt Frankfurt/Oder
die
Sechs-Zügigkeit für die Jahrgangsstufe 7 festgelegt.
Die
Hülle des Schulgebäudes in der Maxim-Gorki-Straße befindet sich in desolatem
Zustand
und
ist eine Unfallquelle für Schülerinnen, Schüler; Lehrerinnen und Lehrer und
Besucher
der
Einrichtung. Das Schulgebäude wirkt optisch wenig einladend.
Durch
die erfolgreiche Zusammenlegung der ehemaligen Heinrich-Heine Oberschule und
der Gesamtschule 3 sowie der abgeschlossenen Rekonstruktion und
Modernisierung im Innenbereich und des
zurzeit im Bau befindlichen Ergänzungsbaus ist auch das äußere Erscheinungsbild
des Gebäudes wichtig.
Mit
der geplanten Sanierung erfolgt gleichzeitig die energetische Ertüchtigung der
Fassade.
Baubeschreibung
Entwurf:
1 Standort
Das
Schulgebäude mit seinen Freiflächen und Grünanlagen in der Maxim-Gorki-Straße
15 in
Eisenhüttenstadt
ist ein Einzeldenkmal. Das 3-geschossige Hauptgebäude wird rechts und
links
jeweils von einem 2-geschossigen Bau flankiert. Die Flügelbauten und das
Hauptgebäude
sind durch einen schmalen Verbindungsbau miteinander verbunden. Die U-förmige
Anlage umschließt einen großzügigen gestalteten Vorplatz mit Grünanlagen und
öffnet
sich zur Maxim-Gorki-Straße. Hinter dem Gebäude befindet sich der Schulhof mit
Sport-
und Gartenanlagen. Die Zufahrt erfolgt über eine Nebenstraße auf das
rückwärtige
Schulgebäude.
Über
einen derzeit im Bau befindlichen Verbindungsbau wird ein im Ausbau
befindlicher zweigeschossiger Erweiterungsneubau an der Süd-Westseite des
Schulhauptgebäudes erschossen.
2 Energetische Sanierungsmaßnahmen
2.1 Fassade
Die Fassade der Gesamtschule besteht aus einem teilweise stark verwitterten
Kratzputz. Die Fenster haben stark strukturierte Faschen und Leibungen, welche
in Teilbereichen erneuert werden müssen.
Nach Abstimmung mit der Unteren Denkmalfachbehörde wurde ein Wärmedämmsystem
zur energetischen Verbesserung der Fassade abgelehnt.
Zu diesem Zweck wurde eine detaillierte Schadenserfassung der Fassade erstellt.
Struktur und Anstrich wurden umfänglich analysiert.
Danach soll der stark geschädigte
Außenputz in historischer Struktur und
Farbe erneuert werden. Gleiches gilt für fehlende und defekte Fassadenteile wie
Sockelverkleidungen und Sohlbänke. Vorhandene Risse und die Eingangstreppe
sollen gleichfalls saniert werden.
2.2 Dämmmaßnahmen
der obersten Geschossdecke
Im Dachraum wird, nach Entkernung überflüssiger Einbauten und Entsorgung alter,
unwirksamer Dämmung, 200 mm dicke Mineralwolledämmung verlegt. In den
angrenzenden ehemaligen Klassenräumen links und rechts des Mittelteils wird
eine begehbare Dämmung verlegt. Diese Bereiche werden weiterhin genutzt.
2.3 Fensterelemente
In den einzelnen Gebäudeteilen sind verschiedene Fensterarten, vom
Originalfenster bis zum IV68-Fenster, eingebaut.
Alle Fenster entsprechen nicht den aktuellen energetischen Anforderungen.
Im Zuge der Entwurfsplanung wurden verschiedene energetische
Sanierungsvarianten untersucht. Im Ergebnis konnte der Austausch aller Fenster
als wirtschaftlichste Variante ermittelt werden.
Die Ausnahme bilden die Kastenfenster der Aula-Südseite, welche, als
denkmalrechtliche Forderung, energetisch ertüchtigt werden.
3 Dachsanierung
Die Dacheindeckung wurde ca. 2001 / 2002 erneuert. Im Zuge der
Innensanierung wurden auf der Hofseite Mängel an der Dachunterkonstruktion
festgestellt. Darauf hin wurde beim IB Mangold aus Berlin ein Gutachten in
Auftrag gegeben. Die darin aufgezählten Mängel sind Grundlage für die Maßnahmen
der Dachsanierung.
Generell haben die Dachsteine noch eine Mindestliegezeit von 20 Jahren.
Dementsprechend verbleiben die vorhandenen Dachsteine auf dem Dach.
An allen drei Gebäudeteilen muss an der Traufe, am First und am Grat die
Dacheindeckung aufgenommen werden, um:
- eine entsprechende Hinterlüftung der Unterspannbahn herzustellen
- die vorhandene Unterspannbahn an einzelnen Stellen zu reparieren
- die Konterlattung entsprechend den Fachregeln nachzuvernageln.
Im Zuge der Wiedereindeckung erfolgt die bisher fehlende Verklammerung der
Dachsteine.
In allen Dachrinnen und Traufgesimsabdeckungen müssen zusätzliche
Dehnungselemente eingebaut werden. Die Gurtgesimsabdeckung muss komplett
erneuert werden.
4 Außenanlagenbereich
Im Zuge der Fassadensanierung soll auch der
Sockelbereich instandgesetzt und Lichtschächte erneuern werden. Nach den
Schachtarbeiten in diesen Bereichen werden die angrenzenden Flächen wieder
verfüllt und gepflastert.
Die
Treppenanlage am Haupteingang ist in einem guten Zustand.
Die Treppen am Spezialgebäude und an der Turnhalle müssen erneuert werden.
5 Jahresheizwärmebedarf
Der
rechnerisch ermittelte Jahresheizwärmebedarf [kWh/m²a] für die Variante 3
(Vorzugsvariante) liegt um ca. 20 % unter dem derzeitigen Wärmebedarf. Bei den
aktuellen Energiekosten kann von einer jährlichen Einsparung von rd. 16.500 €
ausgegangen werden.
6 Termine
Ausführungsplanung 16.08.2013
Einleitung Vergabeverfahren 16.09.2013
Beauftragung 25.11.2013
Baubeginn 31.03.2014
Bauende 31.10.2014
7 Kostenberechnung
KGR |
Titel |
Betrag [€] |
|
|
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300 |
Bauwerk,
Baukonstruktion |
1.447.469 |
334 |
Außentüren
und -fenster |
477.235 |
330 |
Außenwandbekleidungen |
562.198 |
340/350 |
Innendämmung |
107.901 |
360 |
Dächer |
161.632 |
390 |
Gerüste
/ Abbruchmaßnahmen |
138.504 |
|
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500 |
Außenanlagen |
43.500 |
700 |
Baunebenkosten |
178.916 |
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|
Zusammenfassung
KGR |
1.669.885 |
|
gesetzliche
Ust. i. H. v. 19 % |
317.278 |
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Gesamtbaukosten brutto |
1.987.164 |
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Finanzielle Auswirkungen:
Stellungnahme der Kämmerei:
Anlagen:
1 Lageplan
2 Schadenskartierung
3 Fassadenfotos
4 Thermographie
5 Variantenvergleich EnEV-Berechnung