Betreff
Grundsatz- und Baubeschluss zur Erweiterung des Rouanet-Gymnasiums-Beeskow, Breitscheidstraße 3, mittels Nutzungsänderung/Ausbau des Dachgeschosses
Vorlage
053/2013
Aktenzeichen
Die-Fre
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Kreistag beauftragt die Verwaltung mit der Vorbereitung und Durchführung der Erweiterung des Rouanet-Gymnasiums-Beeskow um 3 große Klassenräume im Dachgeschoss des vorhandenen Schulgebäudes.

 

 

 

Sachdarstellung:

 

Seit dem Schuljahr 2009/10 erfolgt konform mit den Beschlüssen des Kreistages (zuletzt18.04.2012) im Rouanet-Gymnasium-Beeskow eine vierzügige Beschulung. Die Vierzügigkeit ergibt sich aus dem beobachteten Anwahlverhalten der Schüler.

Mit einer gesicherten Vierzügigkeit wird seitens des Fachamtes und der Schulleitung auch für die Zukunft gerechnet.

 

Mit Einführung der Gymnasialen Oberstufenverordnung 2009 als Rechtsgrundlage für den Bildungsgang zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife erfolgte eine Veränderung der Klassenbelegverpflichtung zugunsten von Leistungskursen mit der Folge eines erhöhten Bedarfes an großen Unterrichtsräumen. Diese stehen derzeitig nicht in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Daraus erfolgte die Aufnahme dieses Sachverhaltes in die Prioritätenliste 2012 mit dem darin anerkannten zusätzlichen Bedarf von 5 Klassenräumen und 3 Kursräumen.

Im vom Landkreis beauftragten "Bericht zur Betrachtung des Schulstandortes Beeskow" werden die aktuellen räumlichen und die daraus folgenden organisatorischen Probleme anerkannt, jedoch werden aufwendige Schulerweiterungen, wie ein Schulneubau oder umfangreiche Anbauten, mit Sicht auf die Zukunft kritisch gesehen.

In weiterführenden Gesprächen mit allen Beteiligten wurde die Bereitstellung von 5 großen Klassenräumen mit Beschränkung auf die vorhandenen Bauhüllen als sinnvolle, für alle tragbare Lösung ausgehandelt. Aus diversen Lösungsansätzen wurde nachfolgend beschriebene Variante zur intensiveren Untersuchung ausgewählt.

Zwei große Räume können durch Umorganisation im Bereich der Schulspeisung und Auslagerung des Musikunterrichtes bereitgestellt werden.

Drei Räume können durch Umbau des Dachgeschosses neu geschaffen werden.

Der Umbau ist nicht unproblematisch. Vorab einer Entscheidung zu dieser Variante waren Klärungen in den Bereichen – schulische Erfordernisse, Denkmal- und Brandschutz, Belichtungsmöglichkeiten, Gebäudestatik – erforderlich.

Die Problematiken wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie von einem Ingenieurbüro untersucht. Es wurden in allen aufgeführten Bereichen genehmigungsfähige Lösungen gefunden. Die vorab beschriebene Variante wurde von allen an der Vorbereitung der Schulerweiterung Beteiligten als realisierbar und zielführend akzeptiert.

Der beabsichtigte Dachausbau ist genehmigungsfähig und hilft die Raumprobleme der Schule zu lösen.

 

 

Aufgabenstellung

 

Die sich aus vorgenannter Sachdarstellung ergebende Aufgabenstellung wurde vom Amt für Bildung, Kultur und Sport mit folgenden Eckpunkten präzisiert:

-           Es sollen 3 zusätzliche große Unterrichtsräume geschaffen werden

-           Die Räume sollen eine Größe von ca. 90 m² haben.

-           Ein Raum muss als PC-Kabinett für die Durchführung von Leistungskursen geeignet sein.

-           Im Dachgeschoss muss in einem separaten Raum der Server für die gesamte Schule einschl. Kühlung untergebracht werden.

-           Im Rahmen der Fluchtwegkonzeption für die neuen Unterrichtsräume erfolgt eine notwendige Überarbeitung der Sicherheitsbeleuchtung im gesamten Schulgebäude.

 

 

Lösung

 

In Voraussicht des problembehafteten Umbaus des Dachgeschosses wurde im Vorfeld der Entscheidung auch die Variante einer Zusammenlegung von Räumen in den bereits genutzten Geschossen geprüft. Da die Bauausführung bei dieser Variante ohne Auslagerung des gesamten Schulbetriebes über einen längeren Zeitraum unvermeidlich gewesen wäre, liegen die Kosten in der Summe – Aus-lagerung und Bauaufwand – wesentlich höher und es erfolgte die Entscheidung für den Dachausbau.

 

 

Entwurf

 

Der bisher nur als Zwischenlager genutzte Dachraum ist bzgl. der Abmessungen für die geplante Erweiterung nutzbar. Als Probleme für diese Lösung wurden Statik (Deckentragfähigkeit, Entkernungsmöglichkeiten), Belichtung (Forderungen des Denkmalschutzes für die Gebäudeansichten bei der Anordnung von Fensterflächen) und Brandschutz (Anordnung der Fluchtwege, Entrauchung der Treppenhäuser bis in die genutzten Höhen) herausgearbeitet.

Im Rahmen der beauftragten Machbarkeitsstudie wurden zu diesen Problemen mit Angabe der entsprechenden Lösungsmöglichkeiten Stellung bezogen.

In Zusammenarbeit mit Schulleitung wurde unter Einbeziehung der im Dachgeschoss bereits genutzten Räume und Berücksichtigung der vorhandenen Bausubstanz ein Raumkonzept erarbeitet, welches den Anforderungen der Schule genügt.

Es werden drei zusätzliche große Klassenräume geschaffen und durch Zusammenlegung von zwei kleineren vorhandenen Räumen das benötigte

PC-Kabinett bereitgestellt.

 

Neue Räume:             Raum 415                   89,57 m²

                                    Raum 416                   97,77 m²

                                    Raum 417                   88,81 m²

Zusammenlegung Räume 403 u. 407  160,58 m²  -  PC Kabinett

 

 

Technische Lösung

 

1. Gebäudeansicht

Der Dachausbau bedingt auch Eingriffe in die Dachhaut mit Auswirkungen auf die Gebäudeansicht. Seitens der Denkmalbehörde wurde einer Angleichung der Dachgauben des Süd-West-Flügels an die Gauben des Nord-Ost-Flügels zugestimmt. Mit dieser Maßnahme wird die Raumbelichtung verbessert.

Für die Gebäuderückseite sind in Abstimmung mit der Denkmalbehörde liegende Dachfenster vorgesehen.

Auch das Außengerät der Serverkühlung wird auf der Gebäuderückseite angeordnet.

 

2. Statik

Die zum Dachtragwerk gehörenden, sich innerhalb der Unterrichtsräume befinden-den Stützen werden entfernt. Der Lastabtrag erfolgt über eine Abfangkonstruktion in die Außenwände des Gebäudes.

Der im Fußbodenbereich vorhandene Anhydritestrich ist sehr schwer und reizt alle Tragfähigkeitsreserven der Geschossdecke aus. Er muss entfernt werden und durch einen leichteren Fußbodenaufbau ersetzt werden. Die Geschossdecke kann dann die aus dem Unterrichtsbetrieb zu erwartende Verkehrslast aufnehmen.

Der Einbau der neuen Gauben und der liegenden Dachfenster wird über den Einbau von Wechseln zwischen den Sparren gelöst.

 

Bei den für die Voruntersuchungen notwendigen Ortsbesichtigungen wurden Schäden an den Holzbauteilen der Dachkonstruktion festgestellt. Die Schadens-umfangermittlung und -beseitigung erfolgt im Zusammenhang mit dem Dachausbau.

 

 

 

3. Elektroinstallation

 

Die Energieversorgung der zusätzlichen Räume erfolgt über Erweiterung des vorhandenen Netzes.

Es ist beabsichtigt das Datennetz des gesamten Gebäudes über die neuen Server zu versorgen. Die entsprechenden Umbauarbeiten sind Bestandteil der Planung.

Im gesamten Schulgebäude wird die Sicherheitsbeleuchtung überarbeitet.

Die Hausalarmanlage wird auf die Bereiche des Dachgeschosses erweitert.

 

4. Heizungsanlage

 

Die Leitung, welche das das Dachgeschoss versorgt ist für eine Erweiterung nicht ausreichend dimensioniert. Es muss eine neue Versorgungsleitung verlegt werden.

 

5. Brandschutz

 

Für das Schulgebäude liegt kein Brandschutzkonzept vor. Dies wird in Zusammen-hang mit der Planung der Umbauarbeiten erarbeitet. Sich daraus ergebende Forderungen sind derzeitig noch nicht einschätzbar - aus dem Bestand ergeben sich Abweichungen deren Zulässigkeit mit dem Bauordnungsamt geklärt werden muss.

 

Aus den im Zusammenhang mit der Erweiterung geplanten Arbeiten ergeben sich folgende Maßnahmen:

-           Tragende und aussteifende Bauteile sind entsprechend der Branden-burgischen Bauordnung feuerbeständig, raumabschließende Bauteile sind hochfeuerhemmend auszubilden.

-           Die Unterseite der Decke über dem 2. OG ist bzgl. der Verkleidung der Stahlträger zu prüfen und entsprechende Maßnahmen zu veranlassen.

-           Die vorhanden Entrauchung der Treppenhäuser bezieht das Dachgeschoss nicht mit ein. Hier wird vorgeschlagen, die Fenster des Treppenhausturmes mit einem Schacht zu verbinden und an die RWA Anlage anzuschließen.

-           Mit der Feuerwehr ist abzustimmen inwieweit die vorhandenen trockenen Steigleitungen erweitert werden müssen.

 

6. Bauablauf

 

Der Mehrbedarf an großen Unterrichtsräumen ist sehr dringend. Die Räume sollten

eigentlich bereits für das Schuljahr 2014/15 zur Verfügung stehen. Dies ist

organisatorisch nicht möglich.

Folgender Bauablauf wurde nach bisherigem Kenntnistand als realisierbar erarbeitet.

Aufgrund der Dringlichkeit sind einige planerische Aufgaben schon vorab der

Beschlussfassung durch den Kreistag geplant bzw. veranlasst worden. 

 

Schaffung der verwaltungstechnischen Voraussetzungen bis zum   07.11.2013

Genehmigungsplanung                                                           27.09.2013 – 24.10.2013

Genehmigungsverfahren                                                        25.10.2013 – 19.12.2013

Ausführungsplanung                                                   15.11.2013 – 02.01.2014

Vergabeverfahren                                                                   27.12.2013 – 18.03.2014

Baubeginn                                                                               03.04.2014

Bauende                                                                                                            09.10.2014

 

Finanzielle Auswirkungen:      ja

 

Für die Realisierung der Maßnahme liegt eine Kostenschätzung des Ingenieurbüros Wiebicke vor.

 

Vorläufige Baukosten (Kostenberechnung nach DIN 276):

 

Kostengruppe 300 – Bauleistungen                322.500,00 €     (brutto)         

Kostengruppe 400 – Elektroinst., Heizung     134.500,00 €  (brutto)

Kostengruppe 700 – Nebenkosten                    133.500,00 €  (brutto)

 

Gesamtkosten:                                                           590.500,00 €

 

 

Finanzieller Bedarf für die Erweiterung entsprechend o. g. Ablaufplanung:

 

Titel:                                        Erweiterung des Rouanet-Gymnasiums-Beeskow

Investitionsnummer:

Ansatz 2013:                             35.000,00 €

Ansatz 2014:                           555.500,00 €

 

Gesamt:                                  590.500,00 €

 

 

 

Stellungnahme der Kämmerei:

 

 

 

 

 

 

 

Anlagen:

 

Grundriss Dachgeschoss-Bestand

Grundriss Dachgeschoss-Umbau

Schnitt

Ansicht – Straßenseite nach Umbau