Betreff
Grundsatz- und Baubeschluss zur Erneuerung der Außenanlagen (2. Bauabschnitt) an der Gesamtschule 3 in Eisenhüttenstadt, Maxim-Gorki-Straße 15
Vorlage
042/2014
Aktenzeichen
Amt 40 Amt 10
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Kreistag beauftragt die Verwaltung mit der Vorbereitung und Durchführung der umfassenden Erneuerung der Außenanlagen(2. Bauabschnitt)  an der Gesamtschule 3 in Eisenhüttenstadt, Maxim-Gorki-Straße 15

 

Sachdarstellung:

 

An der Gesamtschule Eisenhüttenstadt wurden im Schuljahr 2013/14 677 Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangsstufen 7 - 13 beschult. Die Gesamtschule ist neben dem Albert-Schweitzer-Gymnasium die einzige weiterführende Schule in Eisenhüttenstadt und somit ein langfristig gesicherter Schulstandort.

Im Oktober 2013 wurde der neu errichtete Schulanbau in Betrieb genommen. In den Jahren davor wurde das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude der Schule umfassend saniert und neu ausgestattet.

Die Fassadensanierung einschließlich der Erneuerung des Daches wird in diesem Jahr ebenfalls fertiggestellt.

Die Gestaltung der Außenanlagen ist nunmehr als letzter Bauabschnitt vorgesehen und in der Prioritätenliste bereits abgebildet. In die Vorplanung wurde die Schulgemeinschaft umfassend einbezogen, um die entsprechenden Interessenlagen berücksichtigen zu können. Neben der Gestaltung des Schulhofes werden eine Kleinsportanlage, ein Schulgarten und Parkplätze für Pkw und Fahrräder entstehen. Das Freigelände der Schule wird somit dem Unterricht und der Freizeitgestaltung der Schülerinnen und Schüler durch unterschiedliche Angebotsbereiche Rechnung tragen. Dabei werden die einzelnen Altersgruppen mit ihren entsprechenden Bedürfnissen berücksichtigt. Auf ausdrücklichen Wunsch der Schülerinnen und Schüler ist ein Schulgarten vorgesehen, der im Rahmen des Unterrichtsfaches Wirtschaft-Arbeit-Technik bewirtschaftet werden und einen  Beitrag zur gesunden Ernährung leisten soll. Die Erträge werden in der Lehrküche verarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler sollen so mindestens in der Schule lernen, dass auch ohne Fertiggerichte abwechslungsreiche und wohlschmeckende Ernährung möglich ist. Die Kleinsportanlage wird mit Laufbahn, Sprung- und Kugelstoßanlage sowie einem Multifunktionsspielfeld sowohl für den Sportunterricht als auch im Freizeitbereich nutzbar sein.

 

Baubeschreibung:

 

1. Standort

 

Das Schulgebäude mit seinen Freiflächen und Grünanlagen in der Maxim-Gorki-Straße 15 in Eisenhüttenstadt ist ein Einzeldenkmal. Das 3-geschossige Hauptgebäude wird rechts und links jeweils von einem 2-geschossigen Bau flankiert.

Die Flügelbauten sind vom Hauptgebäude aus über schmale Verbindungsgänge erreichbar. Die U-förmige Anlage umschließt einen großzügigen gestalteten Vorplatz mit Grünanlagen und öffnet sich zur Maxim-Gorki-Straße. Hinter dem Gebäude befindet sich der Schulhof mit Sport- und Gartenanlagen. Die Zufahrt erfolgt über eine Nebenstraße auf das rückwärtige Schulgelände.

Der Erweiterungsneubau wurde aus denkmalschutzrechtlichen Gründen auf dem Schulhofgelände errichtet.

Der Schulhof ist zurzeit zum Schulgebäude geneigt, so dass das anfallende Niederschlagswasser zum Schulgebäude fließt. Da die vorhandenen Entwässerungsanlagen nicht ausreichend sind, kam es sehr häufig zu Wasserschäden im Keller des Hauptgebäudes.

 

Es ist beabsichtigt, die Freianlagen in drei Bauabschnitten herzurichten:

 

1. Bauabschnitt  – Infrastrukturelle Erschließung des Erweiterungsbaus                 - 2013 erfolgt

2. Bauabschnitt  – Gestaltung Pausenhof und ehemaliger Schulgarten;
                               Errichtung von Pkw-Stellplätzen neben der Sporthalle und
                               Errichtung einer Sportfläche östlich hinter dem

                               Erweiterungsneubau                                                                    - 2015

                               = Gegenstand Beschlussvorlage -

3. Bauabschnitt  – Gestaltung Haupteingangsbereich                                               - 2016

 

 

Übersicht - Gesamtmaßnahme

 

 

Bereich I; II; III, und VII - 2. Bauabschnitt

Bereich IV; V; und VI    - 3. Bauabschnitt

 

 

2. Zielsetzung

 

Der Neubau erforderte eine Reduzierung und Teilung des Schulhofes.

Ziel ist es, den Erweiterungsneubau einzubinden und die funktionale Aufwertung bzw. Neugliederung des Schulgeländes, insbesondere hinsichtlich

 

        Erschließung

        Ver- und Entsorgung

        Regenwassermanagement

        Aufenthaltsqualität

         

zu erreichen.

 

Dies hat unter Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes zu erfolgen. Das Schulgelände wurde gartendenkmalpflegerisch erfasst und dokumentiert.

Die sich aus dem Schulbetrieb ergeben allgemeinen Anforderungen sind zu beachten. Dabei darf die Wirtschaftlichkeit (robuste und langlebige Ausstattung, geringer Pflegeaufwand) nicht außer Acht gelassen werden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die sichere Ableitung des anfallenden Niederschlagwassers, um in der Zukunft Wasserschäden auszuschließen.

 

3. Lösungsansatz

 

Berücksichtigung des Denkmalschutzes

 

Bei der Aufteilung des Schulhofes sind die Raumgliederung, die Funktionen, die Formsprache und Materialwahl zu berücksichtigen. So sind die historischen Mauern zu erhalten und der Eingriff in den Gehölzbestand zu minimieren. Der ehemalige Schulgarten wird als grüne Insel gestaltet.

Der Vorplatz mit seinen Grünanlagen ist zu erhalten. Die Grünanlagen werden unter Beachtung der historischen Planungsunterlagen instandgesetzt.

 

Einbindung der Schulleitung, Schüler und Lehrer

 

Für die Planung wurde die Schule zur Ideenfindung mit einbezogen. Im Rahmen einer Projektarbeit stellten die Schüler der 12. Klasse ihre Ideen vor. Viele dieser Ideen konnten in der Planung berücksichtigt werden.

Seitens der Schulleitung wurde der Wunsch geäußert, wieder eine Kleinsportanlage, wie sie schon einmal existiert hat, herzustellen. Weiterhin sollte der Lehrerparkplatz verlagert werden, so dass ein neuer Freiraum auf dem Schulhof geschaffen wird.

 

4. Umsetzung

 

Der Schulhof wurde in seiner Funktion wie folgt neu gegliedert:

 

-       Schulgarten
Der vorhandene Schulgarten wird als „grünes Klassenzimmer“ und mit den weiteren Funktionen des Aufenthalts und Rückzugs neu gestaltet. Es werden Beete angelegt, die zur individuellen Bepflanzung zur Verfügung gestellt werden. Es werden neue Sitzgruppen sowie ein Grillplatz geschaffen. Der Pavillon erhält Sitzmöglichkeiten sowie Aufbewahrungsschränke/-regale für Gartengräte. Weiterhin werden Sträucher und Nutzgehölze angepflanzt. Gestalterisch wird die Farbgebung gelb/grün berücksichtigt. Der Weg in den Schulgarten wird durch Lichtpoller ausgeleuchtet.

-       Parkplatz
Der vorhandene Parkplatz auf dem Schulhof wird süd-östlich hinter die Sporthalle verlagert. Hierzu gab es drei Varianten. Es wurde die dritte Variante mit den meisten Stellplätzen bevorzugt. Bei der Parkplatzgestaltung wurden zwei Behindertenstellplätze berücksichtigt. Die Stellplätze werden mit Rasenfugenpflaster befestigt, so dass das anfallende Niederschlagswasser vor Ort versickern kann. Der Parkplatz wird beleuchtet. Die Zufahrt zum Parkplatz und zur Ver- und Entsorgung (Essen, Müll) erfolgt somit nur noch über die östliche Zufahrt. Die westliche Zufahrt wird als Schotterrasen ausgebildet und nur noch im Notfall bedient.
Die Feuerwehrzufahrt erfolgt über die Bergstraße. Der Schulhof ist somit frei von jedem Verkehr.

-       Sportanlage
östlich hinter dem Erweiterungsneubau wird ein Sportplatz mit folgenden Elementen angelegt:


- Kleinspielfeld für alle Ballspielarten
- zwei Kugelstoßanlagen
- eine Weitsprunganlage
- südlich auf der Feuerwehrzufahrt eine 100 m Laufbahn

 

Der übliche Sportunterricht kann somit am Standort stattfinden.

-       Schulhof
Die Hofbefestigung wird vollständig erneuert. Die Gefällesituation wird dabei so geändert, dass kein anfallendes Niederschlagswasser mehr zum Gebäude fließen kann. Das Wasser wird über Abläufe in eine Sammelleitung zu einem Sickerschacht abgeleitet.
Die südliche Grünfläche vor dem vorhandenen Schulgarten wird bis zum vorhandenen Einzelbaum erweitert.
Im Bereich der Feuerwehrumfahrt wird die Grünfläche als Schotterrasen ausgebildet. Die vorhandenen Hochbeete werden zurückgebaut.
Der um den Erweiterungsneubau angelegte Traufstreifen mit Gehwegplatten wird mit der neuen Hofbefestigung fortgeführt.
Unter den Bäumen und entlang der Schulhofmauer werden neue Sitzmöglichkeiten geschaffen.
Im Bereich des ehemaligen Parkplatzes werden zwei Tischtennisplatten aufgestellt.
Für spätere Veranstaltungen auf dem Schulhof werden zwei versenkbare Elektropoller vorgesehen.

Der Schulhof wird beleuchtet. Dazu werden neue Elektroanlagen und Beleuchtungskörper im Außenanlagenbereich installiert.

Der Schulhof wird in Asphalt ausgeführt und das Logo der Gesamtschule 3 mit Natursteinen in die Flächen implementiert.

 

-       Pflanzungen
Auf dem Schulhof, Schulgarten, Parkplatz und Vorplatz sind Ersatzpflanzungen vorgesehen. Es wird eine höhere Pflanzqualität (mindestens 3x verpflanzt, Stammdurchmesser 18 – 20 cm) mit einer entsprechenden Robustheit vorgesehen.

 

4. Bauablauf

 

Folgende Termine sind für die Durchführung der Baumaßnahme geplant:

 

Genehmigungsplanung                                              

(Einreichung UBAB)                                       12.08.2014

 

Baubeginn                                                       Februar 2015

Fertigstellungstermin                                       Dezember 2015
Beginn der Nutzung                                        Dezember 2015

 

 

Finanzielle Auswirkungen:  ja

 

Vorläufige Baukosten

Kostenberechnung nach DIN 276

 

2. Bauabschnitt

KG 500            Außenanlagen                            526.544 €

KG 700            Nebenkosten                             120.000 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stellungnahme der Kämmerei:

 

 

 

 

Die Gestaltung der Außenanlage und der Bau einer Kleinsportanlage an der Gesamtschule Eisenhüttenstadt wurden in die Prioritätenliste für die Investitionsplanung ab 2013 aufgenommen. Gemäß Kostenschätzung belaufen sich die Gesamtkosten der Baumaßnahme auf 1.855.000 €. Die Umsetzung soll in 3 Bauabschnitten erfolgen. Dafür wurden in den HH-Jahren 2012-2014 investive Haushaltsmittel in Höhe von rd. 741.600 € bereitgestellt. Für die weitere Realisierung des 2. und 3. Bauabschnitts wurden in den Finanzplan 2015 finanzielle Mittel in Höhe von 556.600 € und in den Finanzplan 2016 in Höhe von 556.800 € eingestellt.

Die Deckung der gesamten Investitionskosten kann aus investiven Schlüsselzuweisungen bzw. liquiden Mitteln des Landkreises gesichert werden.  

 

 

 

gez. Wellmer

Amtsleiterin

 

 

 

 

 

 

 

 

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Landrat / Dezernent

 

Anlagen:

 

- Lageplan

- Kostenberechnung nach DIN 276