Betreff
Beschlussfassung über die finanzielle Unterstützung des Wettermuseums in Lindenberg in Höhe von 30 T€.
Vorlage
048/2016
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Kreistag beschließt, das Wettermuseum in Lindenberg mit jährlich 30.000,00             Euro im

Rahmen der Kulturförderung zu unterstützen.

Sachdarstellung:

 

Das Museum für Meteorologie und Aerologie in Lindenberg (Kurzform: Wettermuseum) entstand ein Jahr nach der 100-Jahr-Feier des Richard-Aßmann-Observatoriums im Ortsteil Lindenberg der Gemeinde Tauche. Die Besucherresonanz und das Besucherinteresse anlässlich des Jubiläums des 1905 von Richard Aßmann gegründeten Observatoriums führte zu der Idee, ein Wettermuseum zu entwickeln.

 

Mit gelegentlichen Tagen der offenen Tür (1 bis 2-mal jährlich) wirkte das Observatorium zwar in die Region, eine stärkere Präsenz ist der Behörde, deren Aufgaben durch das Gesetz über den Deutschen Wetterdienst (DWD-Gesetz) vom 10. September 1998 (BGBl. I S. 2 871) festgelegt sind, jedoch nicht möglich.

 

Unter diesen Voraussetzungen erschien im Jahr 2006 die Gründung eines Museumsvereins, der vom Observatorium und der Gemeinde unterstützt wird, vorrangig aber auf ein regional und überregional vorhandenes ehrenamtliches Engagement setzt, als geeigneter Weg zur Nutzung und überregionalen Verbreitung des wissenschaftshistorischen Potentials des Lindenberger Wissenschaftsstandortes.

 

Die Gründung des Museumsvereins erfolgte in einer Zeit, als verschiedene Studien einen Nachholebedarf in der naturwissenschaftlichen Schulbildung aufzeigten, sich Museen als Lernorte anboten und nicht zuletzt die gesellschaftliche Diskussion zum KIimawandel und seine Folgen belastbarere Bildungsangebote forderte. Dieses inhaltliche Entwicklungsziel wurde von Anfang an durch Mittel der Kulturförderung des Landkreises unterstützt.

 

Für die Sanierung der beiden Denkmäler „Ballonhalle 2“ und „Windenhaus 2“ wurden als Anteilsfinanzierung auch Mittel der kreislichen Denkmalförderung zur Verfügung gestellt. Es gelang dem sehr rührigen Verein „Wettermuseum e. V. externe Fördermittel und Spenden (s. Anlage 1) einzuwerben, u. a.

 

- Lottomittel aus einer Reihe von Ministerien

- Mittel der deutschen Denkmalstiftung

- Mittel der Aktion Mensch

- Mittel der EWE- und Kohle-Stiftung

- LEADER-Mittel (EU)

- Mittel des Kommunalen Kulturinvestitionsprogramms (KKIP)

- Fördermittel der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

 

Die finanziellen Mittel flossen insbesondere in Investitionen, die Sanierung des Besucherzentrums wurde 2014 fertiggestellt, die neue Dauerausstellung im Mai 2015 übergeben.

 

Trotz der zahlreichen Spenden musste der Verein einen Kredit von 50.000,00 Euro zur Absicherung des Eigenanteils für die LEADER-Förderung aufnehmen. Die Tilgung erfolgt seit 2013 ohne Beanstandungen. Die Besucherzahlen nahmen mit Eröffnung der neuen Dauerausstellung deutlich zu:

 

 

Jahr                Besucher/innen                   

                        des Wettermuseums           

 

2009                            2 000

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2014                            3 000                          

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2015                über    4 000                           

                                                                       

                                                                       

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2016                            4 239  

(Jan. – Sept.)

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Bis Dez. geschätzt     5 200

 

Das Wettermuseum hat sich in den letzten Jahren deutlich profiliert und gehört damit zu den Einrichtungen im Landkreis Oder-Spree, die erheblichen Zuspruch durch die Bevölkerung, auch über die Region hinaus, erhalten (s. Besucherzahlen).

 

Von besonderer Bedeutung ist dabei die Ausrichtung des Museums als naturwissenschaftlicher Bildungsort für alle Altersgruppen mit hohem Anschauungswert. Das Wettermuseum hat damit ein prägendes Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu den anderen Museen im Landkreis. Gerade für Schülerinnen und Schüler wurde es somit zu einem besonderen Lernort. Hervorzuheben ist die Einzigartigkeit des Museums bundesweit. Insofern ist die Verstetigung der Förderung auch ein Beitrag, die überregionale Präsenz weiter zu stärken.

 

Die Verwaltung schlägt deshalb vor, das Wettermuseum jährlich im Rahmen der Kulturförderung mit 30.000,00 Euro zu unterstützen. Die Abrechnung der Fördermittel ist dem Amt für Bildung, Kultur und Sport jährlich vorzulegen. Nach Ablauf von 3 Jahren sollte zur Bezuschussung des Wettermuseums neu befunden werden.

 

Die kontinuierliche Förderung des Landkreises versetzt den Verein Wettermuseum e. V. in die Lage, geeignete Förderinstrumente auf Bundes- und Landesebene in Anspruch zu nehmen, die eine regelmäßige kommunale Förderung voraussetzen.

Stellungnahme der Kämmerei

 

In den Planentwurf 2017 wurden 30.000 € für die Förderung des Wettermuseums eingestellt. Damit erhöht sich die Kulturförderung (Produkt 28110) im Vergleich zum Haushaltsplan 2016 (231.600 €) auf 266.600 €.

Bei der Kulturförderung handelt es sich um freiwillige Leistungen des Landkreises. Der Anteil der freiwilligen Leistungen (Zuschuss, d.h. Saldo zwischen Aufwendungen und Erträgen für freiwillige Leistungen) betrug gemäß Haushaltsplan 2016 1,98 % der ordentlichen Erträge des Ergebnishaushaltes (siehe Vorbericht zum Haushaltsplan 2016, Seiten 98 bis 101). Dieser Anteil wird sich 2017 nur unwesentlich verändern.

Derzeitig wird der Planentwurf 2017 erarbeitet. Bei der Deckung der Aufwendungen für das Haushaltsjahr 2017 besteht eine erhebliche Deckungslücke. Auch das Haushaltsjahr 2016 wird mit einem Fehlbetrag abschließen. Der Haushaltsplan 2016 wurde mit einem Defizit von 6,2 Mio € beschlossen. Der Finanzbedarf des Landkreises für das Haushaltsjahr 2017 ist ggf. durch eine Erhöhung des Hebesatzes der Kreisumlage zu decken (§ 130 BbgKVerf).

 

 

gez. Hariett Wellmer

Amtsleiterin