Beschlussvorschlag:
Der Kreistag beauftragt die Verwaltung mit
der Vorbereitung und Durchführung eines Neubaus einer Rettungswache in
Brieskow-Finkenheerd.
Sachdarstellung:
Der
Rettungsdienst ist gemäß § 6 des Gesetzes über den Rettungsdienst im Land
Brandenburg (BbgRettG) pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe der Landkreise. Die
Träger des bodengebundenen Rettungsdienstes (Landkreise) haben
Rettungsdienstbereichspläne zu erstellen, in denen u.a. die Standorte und
Einsatzbereiche der Rettungswachen festgelegt sind. Gemäß § 8 BbgRettG sind Rettungswachen so zu errichten,
dass „jeder an einer öffentlichen Straße gelegene Einsatzort in 95 Prozent
aller Fälle in einem Jahr innerhalb von
15 Minuten erreicht wird (Hilfsfrist)“. Die Träger des bodengebundenen
Rettungsdienstes sind berechtigt -auf Basis einer mit den Kostenträgern
abgestimmten Kosten- und Leistungsrechnung, die an einer sparsamen und
wirtschaftlichen Betriebsführung auszurichten ist- Gebühren zu erheben. Die
Rettungswache Brieskow-Finkenheerd wird aus dieser Notwendigkeit heraus seit
dem Jahr 2009 betrieben.
Bei
der jetzigen Rettungswache handelt sich um eine ehemalige Kfz-Werkstatt, die
zur Unterbringung des Rettungsdienstpersonals mit zwei Baustellencontainern ergänzt
wurde. Die Rahmenbedingungen für den Betrieb einer Rettungswache betreffend die
räumlichen, sanitären und hygienischen Bedingungen sowie der
Arbeitsschutzanforderungen haben sich verschärft. Daraus ergibt sich die
Notwendigkeit den vorhandenen Bestand in Brieskow-Finkenheerd an die
verschärften Rahmenbedingungen anzupassen. Der dann entsprechend geschaffene neue Bestand der Rettungswache
Brieskow-Finkenheerd soll an den Rettungsdienst im Landkreis Oder-Spree GmbH
(Rettungsdienst GmbH) vermietet werden.
1. Aufgabenstellung
Nach
Prüfung der aktuellen Situation in personeller und sächlicher Hinsicht sind
nach Mitteilung des Rettungsdienstes im Landkreis Oder-Spree GmbH folgende
Funktionseinheiten zu berücksichtigen:
Funktionseinheiten:
-
2 Stellplätze für Fahrzeuge des Rettungsdienstes (1 RTW, 1
Reserve-Fahrzeug),
-
1 Waschhalle,
-
Wachbereich für das Einsatzpersonal (Aufenthalt- und Diensträume,
männlich/weiblich),
-
Lagerbereich für Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial,
Bekleidung, Technik, Schmutzwäsche,
-
Funktionsräume (Desinfektion, Dekontamination),
-
Schulungsraum.
2. Planungsparameter
- Standort:
Die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete
sich auf Grund satzungsrechtlicher und bergbaulicher Gegebenheiten in der
Gemeinde Brieskow-Finkenheerd äußerst komplex und zeitintensiv. Unter
Beteiligung von Vertretern des Landkreises und der Rettungsdienst GmbH wurden
mehrere Standortvarianten geprüft und gegeneinander abgewogen, z.B. die
Schaffung einer Rettungswache neben der Feuerwehr.
Im Ergebnis konkretisierte sich die Entscheidung
des Landkreises auf den Rettungswachen Neubau in der Lindenstraße. Dieser
Standort bietet den Vorteil der unmittelbaren Nähe zur B 112 (Hilfsfrist) und
ist nach der 3. Änderung der Klarstellungs- und Ergänzungssatzung der Gemeinde
Brieskow- Finkenheerd bebaubar, wobei dieser Standort im östlichen Rand der
Ergänzungsfläche in einer Hochwassergefährdungszone gelegen ist, was durch
bautechnische Vorgaben (kein Leichtbau) Berücksichtigung finden soll. Diese
wurde der Rettungsdienst GmbH im Oktober 2017 zur Kenntnis gebracht. Der Lagesituation soll des Weiteren im späteren
Betrieb durch die Schaffung spezifischer Notfallpläne organisatorisch Rechnung
getragen werden.
- Entwurf:
Im Zuge der vorab
dargestellten Entwicklung der Planung und Entscheidung wurde in Zusammenarbeit
mit Mitarbeitern des Landkreises und der Rettungsdienst GmbH ein Entwurf
erarbeitet, welcher aus Sicht der Rettungsdienst GmbH den unter Ziffer 1 genannten
verschärften Rahmenbedingungen genügt. Berücksichtigung fanden dabei auch die
unter Ziffer 2 genannten Funktionseinheiten.
3. Räumliche Gliederung:
Das Gebäude wird als 2-geschossiges Bauwerk
errichtet und gliedert sich wie folgt:
Erdgeschoss:
Dienstraum,
Medikamenten- und Techniklager, HWR, Wäschelager,
Desinfektion/Dekontamination,
2 Stellplätze für Rettungswagen,
1 Waschhalle,
Obergeschoss:
Aufenthaltsraum
mit Küchenbereich,
Schulungsraum,
Umkleideräume
für Damen und Herren,
Sanitärräume
mit Duschen und WC für Damen und Herren,
4 Ruheräume.
4. Termine:
Baubeschluss KT
am 26.09.2018
Bauantrag 06.07.2018
geplanter Baubeginn 26.03.2019
geplante Fertigstellung 19.05.2020
5. Kosten:
Gründe der Kostensteigerung i.
H. v. 282.600 €:
- Der
Geotechnische Bericht vom 22.01.2018 weist den anstehenden Boden als gering
tragfähig und setzungsempfindlich aus. In der Folge sind umfangreiche Maßnahmen
der Baugrundverbesserung bzw. eine Tiefgründung erforderlich.
- Mit Konkretisierung und Vertiefung der Planung wurde ein zusätzlicher
Flächenbedarf durch die Ausweitung des Schulungs- und Seminarangebotes auf
externe Schulungsteilnehmer ermittelt, zusätzlich sind mehr Pkw-Stellplätze zur
Verfügung zu stellen.
Finanzielle
Auswirkungen:
Investitionskosten der Maßnahme Kostenschätzung Ingenieurbüro Stand: Januar
2018 Planung 236.000,00 € Bau 1.099.000,00 € Gesamt 1.335.000,00 € |
|
Investitionszuwendungen Gesamt |
Veranschlagung im
Haushalt 2018 Ansatz
2017 60.000,00 € Plan
2018 290.000,00 € Plan
2019 702.400,00 € Gesamt 1.052.400,00 € |
Produktsachkonto 12701.7851110010 12701.7851110010 12701.7851110010 |
Gesamt |
Stellungnahme der Kämmerei:
Die Investitionsmaßnahme
ist Bestandteil der Prioritätenliste 2018-2022, die am 6.12.2017 durch den
Kreistag beschlossen wurde.
Mit der Haushaltsplanung
2018 wurden vom Fachamt finanzielle Mittel in Höhe von 1.052.400 € für den
Neubau der Rettungswache angemeldet und im Haushaltsplanentwurf eingestellt.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme haben sich nach Vorliegen der letzten
Kostenschätzung um 282.600 € erhöht. Je nach Baufortschritt muss die
Bereitstellung der zusätzlich benötigten investiven Mittel im Rahmen der
Haushaltsdurchführung 2018 erfolgen oder bei der Finanzplanung 2019
berücksichtigt werden.
Das Gebäude wird nach
Fertigstellung an die Rettungsdienst GmbH vermietet und durch die Mieteinnahmen
refinanziert.
gez.
Wellmer
Amtsleiterin
Kämmerei
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Landrat/Dezernent
Anlagen:
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