Betreff
Regionale Landwirtschaft erhalten und fördern
Vorlage
9/FDP-BJA-BVFO/22/1
Art
Antrag
Referenzvorlage

Beschlussvorschlag:

In Übereinstimmung mit dem bereits seit 2017 etablierten Leitbild des Regionalmanagements Oderland-Spree unterstreicht der Kreistag des Landkreises Oder-Spree, dass die Landwirtschaft einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Region ist und bei der Gestaltung der regionalpolitischen und verwaltungstechnischen Abläufe die größtmögliche Unterstützung verdient. Insbesondere beauftragt er die Kreisverwaltung, weiterhin eine gute und stets handlungsfähige Personal- und Sachausstattung des Landwirtschaftsamtes zu gewährleisten. Die Aufgaben der Mitarbeiter des Amtes für Landwirtschaft sind den veränderten Rahmenbedingungen allseitig anzupassen, um auch neuen Herausforderungen entsprechen zu können. Dies betrifft insbesondere die Unterstützung bei der Vermarktung, der Umsetzung von neuen Geschäftsmodellen, der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen, der Initiierung/ Beteiligung von/an Pilotprojekten. Somit werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Agrarunternehmen des Kreises konzentriert und effektiv ihrer Arbeit nachgehen können.

 

Begründung:

 

               Die heimischen 384 Agrarunternehmen bewirtschaften 92.332 ha Nutzfläche und leisten somit einen erheblichen Beitrag zur Versorgung der Einwohnerinnen und Einwohner Brandenburgs sowie Deutschlands im Ganzen. Das ist in Zeiten von dramatischen Kriegsereignissen in Europa und globalen Versorgungsengpässen bei vielen Agrarprodukten kaum hoch genug zu bewerten. Darüber hinaus machen die Agrarbetriebe des Landkreises die gesellschaftlich gewünschte und politisch angestrebte Versorgung der Bevölkerung mit regionalen Lebensmitteln möglich.

 

               Bedeutsam ist weiterhin, dass die Landwirtschaftsbetriebe neben der Stahl-, Holz- Maschinen- und Anlagenindustrie und dem Tourismus wichtige und moderne Arbeitgeber in der Region sind. Das wird angesichts der absehbaren Immigration Geflüchteter noch an Bedeutung gewinnen.

 

               Die Landwirtschaft selbst steht vor großen Herausforderungen: Einerseits muss sie sich in den nächsten Jahren grundlegend an die Auswirkungen des Klimawandels sowie an die neuen gesellschaftlichen Erwartungen hinsichtlich Nachhaltigkeit, Tierschutz, Biodiversitätssicherung und Klimaschutz anpassen. Andererseits nimmt die Agrarförderung im Rahmen der ab 2023 geltenden Politikreform dramatisch ab, sodass viele Betriebe erhebliche finanzielle Probleme zu schultern haben. Bei diesen Anpassungsprozessen sind die Agrarunternehmen auf sachkompetente Beratung, rechtzeitige Information und eine gute Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftsverwaltung angewiesen. Ob bei der Umsetzung der Gesetze und Verordnungen oder der Agrarförderung - das konstruktive Miteinander zwischen Agrarbetrieben und Kreisverwaltung ist enorm wichtig. Im Landkreis Oder-Spree hat diese Zusammenarbeit eine ausgesprochen gute Tradition, an die der Kreisbauernverband im Interesse seiner Mitglieder gern weiter anknüpfen möchte.