Beschlussvorschlag:
In
Übereinstimmung mit dem bereits seit 2017 etablierten Leitbild des
Regionalmanagements Oderland-Spree unterstreicht der Kreistag des Landkreises
Oder-Spree, dass die Landwirtschaft einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in
der Region ist und bei der Gestaltung der regionalpolitischen und
verwaltungstechnischen Abläufe die größtmögliche Unterstützung verdient.
Insbesondere beauftragt er die Kreisverwaltung, weiterhin eine gute und stets
handlungsfähige Personal- und Sachausstattung des Landwirtschaftsamtes zu
gewährleisten. Die Aufgaben der Mitarbeiter des Amtes für Landwirtschaft sind
den veränderten Rahmenbedingungen allseitig anzupassen, um auch neuen
Herausforderungen entsprechen zu können. Dies betrifft insbesondere die
Unterstützung bei der Vermarktung, der Umsetzung von neuen Geschäftsmodellen,
der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen, der Initiierung/
Beteiligung von/an Pilotprojekten. Somit werden die Voraussetzungen dafür
geschaffen, dass die Agrarunternehmen des Kreises konzentriert und effektiv
ihrer Arbeit nachgehen können.
Begründung:
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Die
heimischen 384 Agrarunternehmen bewirtschaften 92.332 ha Nutzfläche und leisten
somit einen erheblichen Beitrag zur Versorgung der Einwohnerinnen und Einwohner
Brandenburgs sowie Deutschlands im Ganzen. Das ist in Zeiten von dramatischen
Kriegsereignissen in Europa und globalen Versorgungsengpässen bei vielen
Agrarprodukten kaum hoch genug zu bewerten. Darüber hinaus machen die
Agrarbetriebe des Landkreises die gesellschaftlich gewünschte und politisch
angestrebte Versorgung der Bevölkerung mit regionalen Lebensmitteln möglich.
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Bedeutsam
ist weiterhin, dass die Landwirtschaftsbetriebe neben der Stahl-, Holz-
Maschinen- und Anlagenindustrie und dem Tourismus wichtige und moderne
Arbeitgeber in der Region sind. Das wird angesichts der absehbaren Immigration
Geflüchteter noch an Bedeutung gewinnen.
•
Die
Landwirtschaft selbst steht vor großen Herausforderungen: Einerseits muss sie
sich in den nächsten Jahren grundlegend an die Auswirkungen des Klimawandels
sowie an die neuen gesellschaftlichen Erwartungen hinsichtlich Nachhaltigkeit,
Tierschutz, Biodiversitätssicherung und Klimaschutz anpassen. Andererseits
nimmt die Agrarförderung im Rahmen der ab 2023 geltenden Politikreform
dramatisch ab, sodass viele Betriebe erhebliche finanzielle Probleme zu
schultern haben. Bei diesen Anpassungsprozessen sind die Agrarunternehmen auf
sachkompetente Beratung, rechtzeitige Information und eine gute Zusammenarbeit
mit der Landwirtschaftsverwaltung angewiesen. Ob bei der Umsetzung der Gesetze
und Verordnungen oder der Agrarförderung - das konstruktive Miteinander
zwischen Agrarbetrieben und Kreisverwaltung ist enorm wichtig. Im Landkreis
Oder-Spree hat diese Zusammenarbeit eine ausgesprochen gute Tradition, an die
der Kreisbauernverband im Interesse seiner Mitglieder gern weiter anknüpfen
möchte.