Sitzung: 10.02.2021 Kreistag
Beschluss: Mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung: Ja: 10, Nein: 30, Enthaltungen: 9
Vorlage: 7/FDP/BJA/BVFO/2021
Beschlussvorschlag:
Die Kreisverwaltung wird beauftragt ein
Bejagungskonzept zur Entnahme von Wildschweinen aus den ASP-Restriktionszonen im
Landkreis Oder-Spree bis Ende Feb. 2021 vorzulegen, welche eine deutliche
Reduzierung der Wildschweinpopulation bis zum Frühjahr/Sommer 2021
gewährleistet. Zu diesem Zweck sollte der Kreis für einen begrenzten Zeitraum
eine Abschussprämie bzw. Aufwandentschädigung für jedes erlegte Tier von mind.
100 €/Schwein in Aussicht stellen.
Herr Noppe bezieht sich auf
die Ausführungen im Geschäftsbericht und von Frau Teltewskaja über den
Sachstand der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Die Einschränkungen in den
Restriktionszonen in Bezug auf die Jagd seien zwischenzeitlich gelockert
worden. Die Maßnahmen, eine Reduzierung des Bestandes durch Einzeljagd
anzuschieben, hätten bisher nicht den erhofften Erfolg gebracht. Der Antrag
ziele unter anderem darauf ab, die Abschussprämie pro Tier zeitlich befristet
zu erhöhen, denn die Bestände würden weiter wachsen und die Schäden sich
erhöhen.
Herr Mangelsdorf zeigt sich
verwundert über den Antrag, da in der letzten Sitzung des Fachausschusses durch
Frau Senger Aussagen darüber getroffen worden seien, wie die Wildschweine in
den Restriktionszonen nicht bejagt, sondern „entnommen“ werden sollen. Diese
Vorgehensweise sei von Seiten des Veterinäramtes koordiniert und habe mit der
Bejagung nichts zu tun, da in den Kernzonen keine Jagd stattfinden dürfe. Der
Antrag ginge somit ins Leere.
Frau Teltewskaja schließt
sich an und informiert, dass bereits ein Konzept in Arbeit sei und die ersten
Maßnahmen daraus durchgeführt werden würden. Die Voraussetzungen, gegen die
Population der Wildschweine vorzugehen, müssten geschaffen werden, so z. B. die
Errichtung von eingezäunten Kernzonen. Mit den Jägern hätten Einzelabsprachen
über Maßnahmen in den jeweiligen Gebieten stattgefunden. Dort, wo Verzögerungen
zu verzeichnen seien, sei eine Wiederholung der Gespräche vorgesehen. Fachliche
Erfahrungen aus anderen Ländern, wie z. B. Belgien, hätten Berücksichtigung
gefunden.
Die Anordnung zur verstärkten
Bejagung käme vom Land und sollte nicht im Alleingang durch erhöhte
Prämienzahlung an die Jäger auf den Landkreis übertragen werden. Der Aufwand
für die Jagd und Fallwildsuche gestalte sich in den anderen Landkreisen
ähnlich, es dürfe hier kein „Schwarzwildtourismus“ entstehen und müsse landesweit
darüber verhandelt werden.
Der Vorschlag, die Jäger
weiter zu motivieren und für ihren Aufwand höher zu entschädigen, finde die
volle Unterstützung des Landkreises und sei bereits an die Landesregierung
herangetragen worden.
Um Abstimmung über den Antrag
wird gebeten.