Beschlussvorschlag:
Der Kreistag kritisiert
a)
die
Entscheidungen über Abbestellungen von SPNV-Leistungen im Landkreis
Oder-Spree allein auf Basis von Verkehrszählungen auf den noch nicht
sanierten Strecken,
b) die Zurückbehaltung von 34 Mio. €
Regionalisierungsmitteln des Bundes in
den
letzten Jahren. Kofinanziert mit Mitteln
der DB AG wurden über 50 Mio. € nicht
für die Instandsetzung von Gleisen und
Bahnhöfen, nicht für die Einhaltung
und Verkürzung von Fahrzeiten, nicht für die Erhaltung und Schaffung von
Arbeitsplätzen durch Aufträge eingesetzt,
c) dass das im Oktober 2003 verkündete
Bahnkonzept 2009 des MIR schon nach
weniger als drei Jahren aufs
Abstellgleis geschoben wurde.
Der Kreistag fordert:
1.
Bahnverkehr
a)
Das
Land Brandenburg soll kurzfristig ein Konzept zur zukünftigen Gestaltung des
Schienenpersonennahverkehrs vorlegen (Fortschreibung des SPNV- Planes).
b)
Die
angedachten Maßnahmen im SPNV sind transparent zu begründen, insbesondere sind
die einzusparenden Kosten für jede Einzelmaßnahme zu nennen, um den Nutzen
beurteilen zu können. Die Auswirkungen der Maßnahmen auf den
Schienengüterverkehr sind darzustellen und dürfen nicht zu
Infrastrukturstilllegungen führen. Außerdem müssen Alternativszenarien
gegenübergestellt werden.
c)
Das
Land soll die Kürzung der Regionalisierungsmittel zusätzlich durch Landesmittel
kompensieren (Einsatz der Mehreinnahmen aus der Erhöhung der Mehrwertsteuer).
d)
Eine
langfristige Bestellung des Schienenersatzverkehrs auf dem Streckenabschnitt
der RB 35 Fürstenwalde – Beeskow mit auskömmlichen Zuwendungen des Landes zum
Betrieb mit Busleistungen. Dauerhafte SPNV- Bestellung der Strecke Fürstenwalde
– Bad Saarow.
e)
Ein
zeitlich genau festgelegten Plan für die Gesamtsanierung der Strecke OE 36
Grunow – Königs Wusterhausen.
f)
Ein
Anschluss der OE 36 an den RE 2 in Königs Wusterhausen.
2. Busverkehr
a) Festschreibung einer kostendeckenden
und dauerhaften Finanzierung von Ersatzverkehren im ÖPNV-Gesetz bei
Bahnabbestellungen durch das Land.
b) Festschreibung
der ÖPNV-Förderung im ÖPNV-Gesetz für mindestens 5 Jahre und freie
Entscheidungshoheit der Landkreise zur Mittelverwendung der Gelder innerhalb
des ÖPNV.
c) Beibehaltung
der bisherigen Verteilung der ÖPNV-Förderung nach Schlüsselfaktoren.
d) Bei
Integration der Förderung des Schülerverkehrs in die ÖPNV-Förderung ab 2008
soll ein gesonderter Schlüsselfaktor für die Verteilung zwischen den Landkreisen
eingeführt werden.
Beeskow, den 20. September
2006
L. Fitzke Zalenga
Vorsitzende des Kreistages Landrat
Sachdarstellung:
Am
22.8.2009 wurden die Landräte und Oberbürgermeister sowie am 5.9.2006 auf der
Regionalkonferenz des Verkehrsverbundes die Öffentlichkeit über das
Kompensationskonzept des Landes für die Kürzung der Regionalisierungsmittel
informiert. Es wurden die Kürzungsmaßnahmen
des Landes Brandenburg durch die vom Bund beschlossene Kürzung der
Regionalisierungsmittel unter Berücksichtigung des sogenannten
Steinbrück-Kompromisses für das Jahr 2007 in den Regionen des Landes
Brandenburg für die Jahre 2007 bis 2010 für den gesamten ÖPNV vorgestellt.
Maßstab und Basis für die Entscheidung des Landes waren Fahrgastzahlen (Jahr
2005/1.HJ 2006) von nicht sanierten bzw. zurzeit außer Betrieb befindlichen
Strecken (Bereich Landkreis Oder-Spree).