Beschlussvorschlag:
Der Kreistag beschließt die
Weiterführung der gymnasialen Oberstufe am Oberstufenzentrum Palmnicken in
Fürstenwalde ab dem Schuljahr 2008/2009 zur Sicherung eines gymnasialen
Angebotes zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife außerhalb von Gymnasien
Sachdarstellung:
Im Landkreis werden
gegenwärtig an folgenden Einrichtungen neben den Gymnasien gymnasiale
Oberstufen geführt:
- Oberstufenzentrum „G. W. Leibniz“ Eisenhüttenstadt
(berufliches Gymnasium)
- Oberstufenzentrum Palmnicken Fürstenwalde (berufliches
Gymnasium)
- Gesamtschule Eisenhüttenstadt
- Albert-Schweitzer-Gesamtschule Beeskow
- Europa-Gesamtschule Storkow (nur noch Jahrgangsstufen
12 und 13)
Der in der Kreistagssitzung
am 27.06.2007 beschlossene Schulentwicklungsplan für den Zeitraum 2007 – 2012
prognostiziert die Gefährdung aller genannten gymnasialen Oberstufen auf Grund
des erheblichen Rückgangs der Schülerzahlen in der Sekundarstufe II
(Jahrgangsstufen 11 – 13) zum Schuljahr 2008/09.
In der Gesamtschule Storkow
erreichte die Anzahl der Anmeldungen für die Jahrgangsstufe 11 bereits in
diesem Schuljahr nicht die erforderliche Mindesthöhe, so dass die Jahrgangsstufe
11 nicht eingerichtet werden konnte. Da ab dem Schuljahr 2010/11 die Gymnasien
den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) bereits nach 12 Schuljahren
anbieten, ist für Schülerinnen und Schüler der Oberschulen und Gesamtschulen
dann ein Übergang in die Sekundarstufe II der Gymnasien nicht gegeben. Um den
Gesamtschülern und Oberschülern den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife zu
ermöglichen, stehen die Gesamtschulen und die Oberstufenzentren als berufliche
Gymnasien zur Verfügung. Da auf Grund der stark sinkenden Schülerzahlen die
Sicherung aller gegenwärtig vorhandenen Angebote nicht mehr gewährleistet
werden kann, ist es dringend notwendig, vorab zu entscheiden, welche
Standorte mittelfristig bis langfristig die gymnasiale Oberstufe im Landkreis
auch weiterhin anbieten.
Ohne diese Entscheidung ist
zu erwarten, dass an keiner der genannten Einrichtungen im kommenden
Schuljahr die Mindestanmeldezahl für die 11. Jahrgangsstufe erreicht wird. Dies
würde bedeuten, dass nur Angebote umliegender Landkreise bzw. der Stadt Frankfurt
(Oder) für die Gesamtschüler und Oberschüler des Landkreises Oder-Spree zur Verfügung
ständen. Sinnvoll und notwendig ist jedoch, diese Angebote im Landkreis als
Teil einer breit gefächerten Schulstruktur zu erhalten.
Aus der Analyse des
Wahlverhaltens der letzten 5 Jahre geht hervor, dass ca. 20 % der Schülerinnen
und Schüler eines Jahrganges nach Abschluss der Sekundarstufe I die gymnasiale Oberstufe
(ohne Gymnasium) besuchen. Die gymnasialen Oberstufen im Landkreis werden fast
ausschließlich von Schülerinnen und Schülern besucht, die im Landkreis wohnen. Außerdem
wechseln ca. 5 % der Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe an
Gymnasien in die gymnasialen Oberstufen an Gesamtschulen und Oberstufenzentren,
so dass mit einer Übergangsquote von ca. 25 % zu rechnen ist.
Das Schüleraufkommen in den
Jahrgangsstufen 10 an den Gesamtschulen und Oberschulen beträgt in den
kommenden Jahren ca. 650 – 700. Damit werden bei einer Übergangsquote von 25 %
nur noch 160 – 175 Schülerinnen und Schüler eine gymnasiale Oberstufe außerhalb
der Gymnasien besuchen. Das heißt, es sind 6 – 7 Klassen pro Jahrgangsstufe zu
erwarten (Schuljahr 2006/07 11 Klassen).
Das Oberstufenzentrum Palmnicken in Fürstenwalde wird den westlichen Teil des Landkreises mit seinem Angebot eines beruflichen Gymnasiums versorgen können. Da der Bevölkerungsschwerpunkt in dieser Region liegt, kann mit einem Bedarf von jährlich 3 – 4 Klassen gerechnet werden.