Beschlussvorschlag:
Der Kreistag beschließt,
die Verwaltung mit der Planung des Neubaus einer 2-Feld-Schulsporthalle auf dem
Gelände des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Eisenhüttenstadt, Diehloser Straße
66 zu beauftragen.
Sachdarstellung:
Das Oberstufenzentrum „G.
W. Leibniz“ (Standort Waldstraße) und das Albert-Schweitzer-Gymnasium in
Eisenhüttenstadt verfügen zurzeit über Sporthallenkapazitäten, die den Bedarf an
Sportunterricht in guter Qualität für beide Einrichtungen nicht decken. Die
Schulsporthalle des OSZ in der Waldstraße ist in hohem Maße sanierungsbedürftig
und genügt auch von der Fläche her nicht den Anforderungen an den
Sportunterricht berufsbildender Einrichtungen.
Das
Albert-Schweitzer-Gymnasium verfügt über eine kleine Schulsporthalle, die
sowohl von der notwendigen Kapazität als auch von den Anforderungen her
(verschiedene Sportarten können nicht betrieben werden) die Bedingungen nicht
erfüllt.
Der Landkreis als Träger
beider Einrichtungen muss die Sportstättensituation verbessern, um den
Pflichten des Schulträgers zur Sicherung eines ordnungsgemäßen Unterrichts
Rechnung zu tragen. Da an beiden Einrichtungen in den nächsten Schuljahren mit
einem Rückgang der Anzahl der Schülerinnen und Schüler zu rechnen ist, sollten
bei der Investitionsplanung nicht die gegenwärtig besonders am OSZ noch hohen
Schülerzahlen als Planungsgrundlage verwendet werden. Basis sind deshalb die
Prognosezahlen ab dem Schuljahr 2011/2012, da zu diesem Zeitpunkt die
geburtenschwachen Jahrgänge durchweg auch in der Sekundarstufe II beschult werden.
Während für das
Albert-Schweitzer-Gymnasium eine relativ sichere Prognose der Schülerzahlen erstellt
werden kann, sind die Planzahlen für das Oberstufenzentrum noch nicht eindeutig
vorhersehbar.
Am Gymnasium liegt der
wöchentliche Bedarf an Sportstunden bei 75 – 80 Stunden, abhängig von der
Anzahl der Klassen in der Sekundarstufe I (wöchentlich drei Sportstunden) und
der Kursbildung in der Sekundarstufe II.
Betrachtet man die
Perspektive des Oberstufenzentrums, so ist davon auszugehen, dass die Anzahl
der Auszubildenden in dualen Ausbildungsverhältnissen trotz der allgemein
sinkenden Schülerzahlen stabil bleiben wird. Damit besteht ein wöchentlicher
Bedarf von 30 – 33 Sportstunden (Blockunterricht, eine Wochenstunde Sport pro
Klasse). Folgende Berufe werden am OSZ im dualen System beschult: Elektroniker
– Betriebstechnik (acht Klassen), Industriemechaniker (zehn Klassen),
Anlagenmechaniker (zehn Klassen), Metallbearbeiter (zwei Klassen) und
Maschinen- und Anlagenführer (drei Klassen). Eine langfristige Weiterführung des
kooperativen Modells ist nicht zu erwarten, so dass dieser Bildungsgang für den
künftigen Bedarf am Sportunterricht nicht mehr zu berücksichtigen ist.
Die Beschulung der
Assistenten für Automatisierungs- und Computertechnik läuft ebenfalls aus,
bereits im laufenden Schuljahr konnte eine Klasse auf Grund zu geringer
Anmeldezahlen nicht mehr gebildet werden.
Auch für die gymnasiale
Oberstufe (berufliches Gymnasium) liegen zur Einrichtung einer Jahrgangsstufe
11 lediglich 30 Anmeldungen vor, so dass auch hier von einem langfristig
sicheren Bedarf an Sportstunden nicht ausgegangen werden kann.
Neben der dualen Ausbildung
ist somit nur der Bildungsgang Fachoberschule Sozialwesen gegenwärtig stabil.
Der Bedarf an Sportstunden pro Woche beträgt hier pro Klasse zwei Stunden
(gegenwärtig drei Klassen). Damit ergibt sich ein Gesamtbedarf von ca. 40
Sportstunden pro Woche für das Oberstufenzentrum, Standort Waldstraße.
Somit ist mit dem Neubau
eine langfristige Sicherung des Sportunterrichts sowohl für das OSZ als auch
für das Gymnasium gegeben.
Der Landkreis beauftragte
zur Standortanalyse ein Ingenieurbüro. Nach Auswertung des Analyseergebnisses
und der Abwägung der Vor- und Nachteile wird der Standort auf dem Gelände des
Albert-Schweizer-Gymnasiums in der Diehloer Straße favorisiert. Ausschlaggebend
ist vor allem eine mögliche Versagung der Baugenehmigung am Standort des OSZ in
der Waldstraße, da es zu einer erheblichen Verkleinerung des Schulhofes und zu
zu geringen Abstandsflächen kommen würde. Des Weiteren sprechen für die
Standortwahl die kürzeren Wege der zum Teil wesentlich jüngeren Schülerinnen
und Schüler (ab 5. Jahrgangsstufe) des Gymnasiums.
Die Kostenschätzung für den
Neubau der Schulsporthalle beträgt ca. 1,7 Mio. Euro.
Unter Einbeziehung der
vorhandenen Schulsporthalle des Gymnasiums ist die Schaffung von Kapazitäten
einer 2-Feld-Schulsporthalle damit notwendig und ausreichend.
Außerdem werden die
Schaffung einer Cafeteria und der Um- und Ausbau des Verwaltungsbereiches am
Standort Waldstraße vorbereitet.
Stellungnahme der
Kämmerei:
In der Beschlussvorlage
wird für den Neubau einer Schulsporthalle eine Kostenschätzung in Höhe von ca.
1,7 Mio. Euro ausgewiesen.
Der Haushaltsplan 2008
enthält für den Neubau einer Schulsporthalle in Eisenhüttenstadt 1.209,1 T
Euro, die sich auf die Jahre 2007 bis 2010 wie folgt aufteilen:
Investitions-Nummer |
|
bisher |
2008 |
VE |
2009 |
2010 |
Gesamt Investition |
|
|
T€ |
T€ |
T€ |
T€ |
T€ |
T€ |
21740 302011 |
Neubau Turnhalle |
0 |
0 |
510,0 |
510,0 |
512,6 |
1.022,6 |
21740 302012 |
Planung Neubau Turnhalle |
17,8 |
68,7 |
60,0 |
60,0 |
40,0 |
186,5 |
|
Insgesamt |
17,8 |
68,7 |
570,0 |
570,0 |
552,6 |
1.209,1 |
Damit ergibt sich ein
ungedeckter Finanzbedarf von 490,9 T€,
der bei der Planung für das Haushaltsjahr 2009 bzw.
Überarbeitung/Fortschreibung der Finanzplanjahre berücksichtigt werden muss.
gez. Wellmer
Amtleiterin Kämmerei