Beschlussvorschlag:
Der
Kreistag beauftragt die Verwaltung mit der Vorbereitung und Durchführung der
Erweiterung des Rouanet-Gymnasiums-Beeskow um 3 große Klassenräume im
Dachgeschoss des vorhandenen Schulgebäudes.
Sachdarstellung:
Seit
dem Schuljahr 2009/10 erfolgt konform mit den Beschlüssen des Kreistages
(zuletzt18.04.2012) im Rouanet-Gymnasium-Beeskow eine vierzügige Beschulung.
Die Vierzügigkeit ergibt sich aus dem beobachteten Anwahlverhalten der Schüler.
Mit
einer gesicherten Vierzügigkeit wird seitens des Fachamtes und der Schulleitung
auch für die Zukunft gerechnet.
Mit
Einführung der Gymnasialen Oberstufenverordnung 2009 als Rechtsgrundlage für
den Bildungsgang zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife erfolgte eine Veränderung
der Klassenbelegverpflichtung zugunsten von Leistungskursen mit der Folge eines
erhöhten Bedarfes an großen Unterrichtsräumen. Diese stehen derzeitig nicht in
ausreichender Anzahl zur Verfügung. Daraus erfolgte die Aufnahme dieses
Sachverhaltes in die Prioritätenliste 2012 mit dem darin anerkannten
zusätzlichen Bedarf von 5 Klassenräumen und 3 Kursräumen.
Im
vom Landkreis beauftragten "Bericht zur Betrachtung des Schulstandortes
Beeskow" werden die aktuellen räumlichen und die daraus folgenden organisatorischen
Probleme anerkannt, jedoch werden aufwendige Schulerweiterungen, wie ein
Schulneubau oder umfangreiche Anbauten, mit Sicht auf die Zukunft kritisch
gesehen.
In
weiterführenden Gesprächen mit allen Beteiligten wurde die Bereitstellung von 5
großen Klassenräumen mit Beschränkung auf die vorhandenen Bauhüllen als
sinnvolle, für alle tragbare Lösung ausgehandelt. Aus diversen Lösungsansätzen
wurde nachfolgend beschriebene Variante zur intensiveren Untersuchung
ausgewählt.
Zwei
große Räume können durch Umorganisation im Bereich der Schulspeisung und
Auslagerung des Musikunterrichtes bereitgestellt werden.
Drei
Räume können durch Umbau des Dachgeschosses neu geschaffen werden.
Der
Umbau ist nicht unproblematisch. Vorab einer Entscheidung zu dieser Variante
waren Klärungen in den Bereichen – schulische Erfordernisse, Denkmal- und
Brandschutz, Belichtungsmöglichkeiten, Gebäudestatik – erforderlich.
Die
Problematiken wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie von einem Ingenieurbüro
untersucht. Es wurden in allen aufgeführten Bereichen genehmigungsfähige
Lösungen gefunden. Die vorab beschriebene Variante wurde von allen an der
Vorbereitung der Schulerweiterung Beteiligten als realisierbar und zielführend
akzeptiert.
Der
beabsichtigte Dachausbau ist genehmigungsfähig und hilft die Raumprobleme der
Schule zu lösen.
Aufgabenstellung
Die
sich aus vorgenannter Sachdarstellung ergebende Aufgabenstellung wurde vom Amt
für Bildung, Kultur und Sport mit folgenden Eckpunkten präzisiert:
- Es sollen 3 zusätzliche große
Unterrichtsräume geschaffen werden
- Die Räume sollen eine Größe von ca.
90 m² haben.
- Ein Raum muss als PC-Kabinett für die Durchführung von
Leistungskursen geeignet sein.
- Im Dachgeschoss muss in einem separaten Raum der Server
für die gesamte Schule einschl. Kühlung untergebracht werden.
- Im Rahmen der Fluchtwegkonzeption für die neuen
Unterrichtsräume erfolgt eine notwendige Überarbeitung der
Sicherheitsbeleuchtung im gesamten Schulgebäude.
Lösung
In
Voraussicht des problembehafteten Umbaus des Dachgeschosses wurde im Vorfeld
der Entscheidung auch die Variante einer Zusammenlegung von Räumen in den
bereits genutzten Geschossen geprüft. Da die Bauausführung bei dieser Variante
ohne Auslagerung des gesamten Schulbetriebes über einen längeren Zeitraum
unvermeidlich gewesen wäre, liegen die Kosten in der Summe – Aus-lagerung und
Bauaufwand – wesentlich höher und es erfolgte die Entscheidung für den
Dachausbau.
Entwurf
Der
bisher nur als Zwischenlager genutzte Dachraum ist bzgl. der Abmessungen für
die geplante Erweiterung nutzbar. Als Probleme für diese Lösung wurden Statik
(Deckentragfähigkeit, Entkernungsmöglichkeiten), Belichtung (Forderungen des
Denkmalschutzes für die Gebäudeansichten bei der Anordnung von Fensterflächen)
und Brandschutz (Anordnung der Fluchtwege, Entrauchung der Treppenhäuser bis in
die genutzten Höhen) herausgearbeitet.
Im
Rahmen der beauftragten Machbarkeitsstudie wurden zu diesen Problemen mit
Angabe der entsprechenden Lösungsmöglichkeiten Stellung bezogen.
In
Zusammenarbeit mit Schulleitung wurde unter Einbeziehung der im Dachgeschoss
bereits genutzten Räume und Berücksichtigung der vorhandenen Bausubstanz ein
Raumkonzept erarbeitet, welches den Anforderungen der Schule genügt.
Es
werden drei zusätzliche große Klassenräume geschaffen und durch Zusammenlegung
von zwei kleineren vorhandenen Räumen das benötigte
PC-Kabinett
bereitgestellt.
Neue
Räume: Raum
415 89,57 m²
Raum
416 97,77 m²
Raum 417 88,81 m²
Zusammenlegung
Räume 403 u. 407 160,58 m² - PC
Kabinett
Technische
Lösung
1.
Gebäudeansicht
Der
Dachausbau bedingt auch Eingriffe in die Dachhaut mit Auswirkungen auf die
Gebäudeansicht. Seitens der Denkmalbehörde wurde einer Angleichung der
Dachgauben des Süd-West-Flügels an die Gauben des Nord-Ost-Flügels zugestimmt.
Mit dieser Maßnahme wird die Raumbelichtung verbessert.
Für
die Gebäuderückseite sind in Abstimmung mit der Denkmalbehörde liegende
Dachfenster vorgesehen.
Auch
das Außengerät der Serverkühlung wird auf der Gebäuderückseite angeordnet.
2.
Statik
Die
zum Dachtragwerk gehörenden, sich innerhalb der Unterrichtsräume befinden-den
Stützen werden entfernt. Der Lastabtrag erfolgt über eine Abfangkonstruktion in
die Außenwände des Gebäudes.
Der
im Fußbodenbereich vorhandene Anhydritestrich ist sehr schwer und reizt alle
Tragfähigkeitsreserven der Geschossdecke aus. Er muss entfernt werden und durch
einen leichteren Fußbodenaufbau ersetzt werden. Die Geschossdecke kann dann die
aus dem Unterrichtsbetrieb zu erwartende Verkehrslast aufnehmen.
Der
Einbau der neuen Gauben und der liegenden Dachfenster wird über den Einbau von
Wechseln zwischen den Sparren gelöst.
Bei
den für die Voruntersuchungen notwendigen Ortsbesichtigungen wurden Schäden an
den Holzbauteilen der Dachkonstruktion festgestellt. Die
Schadens-umfangermittlung und -beseitigung erfolgt im Zusammenhang mit dem
Dachausbau.
3.
Elektroinstallation
Die
Energieversorgung der zusätzlichen Räume erfolgt über Erweiterung des vorhandenen
Netzes.
Es
ist beabsichtigt das Datennetz des gesamten Gebäudes über die neuen Server zu
versorgen. Die entsprechenden Umbauarbeiten sind Bestandteil der Planung.
Im
gesamten Schulgebäude wird die Sicherheitsbeleuchtung überarbeitet.
Die
Hausalarmanlage wird auf die Bereiche des Dachgeschosses erweitert.
4.
Heizungsanlage
Die
Leitung, welche das das Dachgeschoss versorgt ist für eine Erweiterung nicht
ausreichend dimensioniert. Es muss eine neue Versorgungsleitung verlegt werden.
5.
Brandschutz
Für
das Schulgebäude liegt kein Brandschutzkonzept vor. Dies wird in Zusammen-hang
mit der Planung der Umbauarbeiten erarbeitet. Sich daraus ergebende Forderungen
sind derzeitig noch nicht einschätzbar - aus dem Bestand ergeben sich
Abweichungen deren Zulässigkeit mit dem Bauordnungsamt geklärt werden muss.
Aus
den im Zusammenhang mit der Erweiterung geplanten Arbeiten ergeben sich
folgende Maßnahmen:
- Tragende und aussteifende Bauteile sind entsprechend der
Branden-burgischen Bauordnung feuerbeständig, raumabschließende Bauteile sind
hochfeuerhemmend auszubilden.
- Die Unterseite der Decke über dem 2. OG ist bzgl. der
Verkleidung der Stahlträger zu prüfen und entsprechende Maßnahmen zu
veranlassen.
- Die vorhanden Entrauchung der Treppenhäuser bezieht das
Dachgeschoss nicht mit ein. Hier wird vorgeschlagen, die Fenster des
Treppenhausturmes mit einem Schacht zu verbinden und an die RWA Anlage
anzuschließen.
- Mit der Feuerwehr ist abzustimmen inwieweit die
vorhandenen trockenen Steigleitungen erweitert werden müssen.
6. Bauablauf
Der Mehrbedarf an großen
Unterrichtsräumen ist sehr dringend. Die Räume sollten
eigentlich bereits für das
Schuljahr 2014/15 zur Verfügung stehen. Dies ist
organisatorisch nicht
möglich.
Folgender Bauablauf wurde
nach bisherigem Kenntnistand als realisierbar erarbeitet.
Aufgrund der Dringlichkeit
sind einige planerische Aufgaben schon vorab der
Beschlussfassung durch den
Kreistag geplant bzw. veranlasst worden.
Schaffung der verwaltungstechnischen
Voraussetzungen bis zum 07.11.2013
Genehmigungsplanung 27.09.2013
– 24.10.2013
Genehmigungsverfahren 25.10.2013
– 19.12.2013
Ausführungsplanung 15.11.2013
– 02.01.2014
Vergabeverfahren 27.12.2013
– 18.03.2014
Baubeginn 03.04.2014
Bauende 09.10.2014
Finanzielle
Auswirkungen: ja
Für
die Realisierung der Maßnahme liegt eine Kostenschätzung des Ingenieurbüros
Wiebicke vor.
Vorläufige
Baukosten (Kostenberechnung nach DIN 276):
Kostengruppe
300 – Bauleistungen 322.500,00
€
(brutto)
Kostengruppe
400 – Elektroinst., Heizung 134.500,00
€ (brutto)
Kostengruppe
700 – Nebenkosten
133.500,00 € (brutto)
Gesamtkosten: 590.500,00
€
Finanzieller
Bedarf für die Erweiterung entsprechend o. g. Ablaufplanung:
Titel: Erweiterung
des Rouanet-Gymnasiums-Beeskow
Investitionsnummer:
Ansatz
2013: 35.000,00 €
Ansatz
2014: 555.500,00
€
Gesamt: 590.500,00 €
Stellungnahme
der Kämmerei:
Anlagen:
Grundriss
Dachgeschoss-Bestand
Grundriss
Dachgeschoss-Umbau
Schnitt
Ansicht –
Straßenseite nach Umbau