Beschlussvorschlag:
Der Kreistag beschließt das
“Kinderschutzmonitoring 2019“ als Fortschreibung der
Kinder-schutzberichterstattung im Landkreis Oder-Spree.
Sachdarstellung:
Mit der Beschlussvorlage
028/2010 hat der Kreistag die jährliche Berichterstattung zur Situation im
Kinderschutz im Landkreis Oder-Spree beschlossen. Die
Kinderschutzberichterstattung wurde kontinuierlich fortgeschrieben und fand
zuletzt in dem Monitoring (BV 062/2019) und dem Kinderschutzbericht (BV
061/2019) die Zustimmung und Verabschiedung durch den Kreistag.
Mit der vorliegenden
Beschlussvorlage wird die Kinderschutzberichterstattung für den
Be-richtszeitraum 2019 in Form eines Monitorings fortgeschrieben. Im
Kinderschutzmonitoring des Berichtsjahres 2019 werden, wie im Monitoring 2018,
die kinderschutzrelevanten Daten erfasst und ein Vergleich zu den Vorjahren
graphisch dargestellt.
Nach dem
Kinderschutzbericht für das Jahr 2013 wurde eine weitere Qualifizierung der
Kin-derschutzberichterstattung anvisiert. Mit der Beschlussvorlage 042/2015 hat
der Jugendhil-feausschuss das Planungskonzept für eine dialogisch-partizipative
Kinderschutz-berichterstattung im Landkreis Oder-Spree beschlossen. Das
konkrete Vorgehen zur Qualifizierung der Berichterstattung, durch die
Erstellung eines Konzeptes für einen dialogisch-partizipativen
Kinderschutzbericht, ist im Planungskonzept beschrieben. Unter Beteiligung von
Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe, Vertretern des Unterausschusses
Jugendhilfeplanung, des Jugendhilfeausschusses und der Arbeitsgemeinschaften
nach § 78 des Achten Buches Sozialgesetzbuch (SGB VIII) wurde ein neues
Monitoring- und Kinderschutzberichtsverfahren konzipiert. Im nächsten Schritt
wurden die neuen Verfahren ab dem Jahr 2017 umgesetzt. Es wurde sich darauf
verständig für die Berichtsjahre 2014 bis 2017 den ersten weiterentwickelten
Bericht nach den neuen Verfahren zu erstellen. Der Kinderschutzbericht wird
regelmäßig fortgeschrieben. Um in der Zwischenzeit die Entwicklungen im
Kinderschutz stetig zu beobachten, wurden durch die Planungsgruppe beschlossen
das jährliche Datenmonitoring als einen festen Bestandteil der
dialogisch-partizipativen Kinderschutzberichterstattung im Landkreis Oder-Spree
aufzunehmen. Nachdem der Kinderschutzbericht für die Berichtsjahre 2014 bis
2017 (BV 061/2019) beschlossen wurde, wird die o. g. Planungsgruppe den
Konzeptentwurf für die dialogisch-partizipative Kinderschutzberichterstattung
fertig stellen und zur Beschlussfolge in den Jugendhilfeausschuss geben.
Im Kinderschutzmonitoring
für das Berichtsjahr 2019 wurde festgestellt, dass die Zahl der im Landkreis
Oder-Spree lebenden Kinder weiterhin ansteigt. Die Zahl der von
Gefährdungs-meldungen betroffenen Kinder (1.151) ist im Vergleich zu dem
Vorjahr 2018 (1.150) minimal gestiegen, wobei sich weiterhin der überwiegende
Anteil der Meldungen nicht bestätigt.
Die Zahl der
Meldungskinder, bei denen eine Gefährdung festgestellt wurde, ist von 250 in
2018 auf 305 Meldungskinder signifikant gestiegen. Der Altersbereich der 12-
bis unter 15-Jährigen Meldungskinder nimmt den größten Stellenwert (64
gefährdete Meldungskinder) ein, gefolgt von den 9- bis unter 12-Jährigen
Meldungskindern (61).
Der deutlichste Anstieg der
Zahlen der tatsächlichen Gefährdungen ist in den Altersbereichen der 6- bis
unter 9-Jährigen und der 12- bis unter 15-Jährigen zum Vorjahr 2018 erkennbar.
Die Vernachlässigung ist
noch immer der Schwerpunkt einer Kindeswohlgefährdung und wird über vier Mal so
häufig festgestellt, wie andere Gefährdungssituationen.
Die Familienform der
alleinerziehenden Mutter ist nach wie vor am häufigsten von einer
Kin-deswohlgefährdung betroffen.
Bei den Meldungskindern und
den gefährdeten Meldungskindern lassen sich regionale Un-terschiede ausmachen.
Nur im Planungsraum Beeskow sinken die tatsächlichen Gefährdun-gen. In den
Planungsräumen Erkner, Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde steigt die Anzahl der
Gefährdungen.
Finanzielle Auswirkungen:
Der Beschluss selbst hat
keine finanziellen Auswirkungen.
Im Zeitraum der Betrachtung
des Kinderschutzmonitorings (2019) wurden für vorläufige am-bulante und
stationäre Schutzmaßnahmen insgesamt 2.388.687,19 € ausgegeben. Im Jahr 2020
werden voraussichtlich 3.791.800,00 € für diesen Bereich benötigt.
Anlagen:
Kinderschutzmonitoring -
Monitoring zu Entwicklungen und Tendenzen der Meldungen und der tatsächlich
festgestellten Kindeswohlgefährdungen im Landkreis Oder-Spree (Berichtszeitraum
2019)
Nur online verfügbar.