Beschlussvorschlag:
Der Kreistag beauftragt die
Verwaltung ein Konjunkturprogramm zur Vermarktung von Schweine- und
Wildschweinfleisch im Landkreis Oder-Spree für Schweinehalter und Verarbeitungsbetriebe
aufzulegen, die durch Beschränkungen der Afrikanischen Schweinepest (ASP)
Absatz- und Gewinneinbrüche hinnehmen mussten, um ihnen eine Perspektive in der
noch länger anhaltenden ASP-Krise zu geben. Die Ergebnisse sollen dem Kreistag zum I.
Quartalsende 2021 vorgestellt werden.
Sachdarstellung:
Die Zahl der tierhaltenden
Betriebe in Landkreis ist seit Jahren stark rückläufig. Mit einem Tierbesatz
von 0,4 GV/ha ist mittlerweile ein historischer Tiefpunkt erreicht, der eine
geschlossene Kreislaufwirtschaft nicht mehr möglich macht.
Die Ausbreitung der ASP im
Landkreis Oder-Spree trifft die schweinehaltenden Betriebe besonders hart. Die
längerfristigen Einschränkungen wie Abnahmestopps, Besamungsverbot und
Preisverfall werden zu Betriebsaufgaben führen, wenn den Betrieben nicht
langfristig Vermarktungsmöglichkeiten in der Region eröffnet werden um einen
gewissen Absatz und Einkommen zu sichern.
Mit dem geplanten
Konjunkturprogramm soll Schweinehaltern und Verarbeiter in Oder-Spree, die
unverschuldet durch ASP massive Absatz- und Gewinneinbrüche hinnehmen müssen,
langfristig eine Perspektive für die Vermarktung regionaler Fleischprodukte
geboten werden.
Hier sollte die Krise auch
als Chance gesehen werden um gesellschaftliche Ziele wie:
-
Vielfalt
der landwirtschaftlichen Tierproduktion erhalten,
-
Regionalvermarktung
weiter auszubauen,
-
Kurze
Transportwege für die Schlachttiere abzusichern,
-
Höhere
Auslastung regionaler Schachtkapazitäten zu fördern,
-
Vermarktung
mit mehr Tierwohl und Regionalität zu koppeln,
-
die
Verkehrswege/ Straßen zu entlasten und
-
den
CO2-Fußabdruck zu verringern (CO2-Immisionen einsparen,
umweltschonend) zu verfolgen.